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19. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

EU belegt chinesische Kerzen mit Strafzöllen

Eine schöne Bescherung: Ausgerechnet kurz vor Weihnachten hat die EU Strafzölle von bis zu 66 Prozent auf chinesische Kerzen eingeführt. Während sich europäische Kerzenhersteller freuen, ziehen Einzelhandelsketten und Endverbraucher den Kürzeren.

Chinesische Kerzenexporteure werden in den kommenden Monaten mit Extragebühren belastet, wenn sie nach Europa verkaufen. Am Samstag wurden von der Europäischen Union offiziell Antidumpinggebühren auf Kerzen eingeführt. Europäische Unternehmen sind froh, dass die EU-Beamten nach monatelanger Prüfung auf ihre Beschwerden über "unfairen und ungesetzlichen Wettbewerb" mit dem Strafzoll reagieren. Sie klagen darüber, dass im vergangenen Jahr zwar die abgesetzte Menge Kerzen in der EU um 15 Prozent gestiegen ist, die Umsätze aber um dreieinhalb Prozent geschrumpft sind. Nach Aussagen der EU werden chinesische Kerzen in Europa rund 9 Prozent billiger verkauft als einheimische Produkte. Außerdem würden die Billigimporte aus Fernost etwa einen Drittel des gesamten europäischen Kerzenmarktes ausmachen.

Null bis 66 Prozent. Die Antidumpinggebühren werden sechs Monate in Kraft bleiben, während die Untersuchungen weiter gehen. Nächstes Jahr werde von den Beamten eine Empfehlung abgeben, ob die Gebühren für weitere fünf Jahre erhoben werden sollen. Die einzelnen chinesischen Unternehmen zahlen unterschiedlich hohe Zölle für den Export. Sie liegen zwischen Null für einen der Exporteure bis zu 66 Prozent des Kerzenwerts für jene Exporteure, die auf eine Umfrage der EU nicht reagierten.

"Keine Auswirkungen". Die Behörde rechnet zwar damit, dass der Einkaufspreis von Kerzen und Teelichte für Supermärkte und Einzelhändler durch den Zoll spürbar steigt. Bemerkenswerterweise behaupten die EU-Beamten, dass es trotzdem "keine bedeutenden Auswirkungen auf die Verbraucher geben sollte". Erstens hätten sich die Geschäfte längst für das Weihnachtsgeschäft eingedeckt – noch zu den alten Konditionen. Und zweitens seien die "Bruttogewinnspannen" im Handel angeblich so groß, dass Ikea, Karstadt & Co. auch höhere Einkaufspreise locker wegstecken und nicht an ihre Kundschaft weitergeben.

Experten im Handel halten diese Vermutung für äußerst fragwürdig. Es sei wahrscheinlich, dass der Verbraucher an den höheren Kosten beteiligt und zur Kasse gebeten werde. Die EU behauptet, dass große Ketten mit Kerzen Profite von bis zu 70 Prozent machen, aber die Britische Einzelhandelsvereinigung gibt beispielsweise nur einen sechsprozentigen Gewinn an. "Besonders bestürzend ist, dass dieser neue Zoll so kurz vor Weihnachten eingeführt wird, zu einer Zeit, in der die Konsumenten so knapp bei Kasse sind wie noch nie", sagte Alasdair Gray von der Britischen Einzelhandelsvereinigung.

Quelle: german.china.org.cn

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