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20. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Braucht die Welt ein neues internationales Finanzsystem?

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy sprach das Problem eines künftigen weltweiten Währungssystems ebenfalls an, war von einigen Analysten als Herausforderung an die Dominanz des US-Dollar gewertet wurde. Die europäischen Staatsoberhäupter haben sich für den Entwurf einer Reform des Finanzsystems eine Frist von 100 Tagen gegeben.

Schwellenländer fordern mehr Mitspracherecht

Am vergangenen Sonntag sind die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten von 20 führenden Nationen in Sao Paulo in Brasilien übereingekommen, die Rolle der Schwellenländer bei den Verhandlungen über ein neues internationales Finanzsystem zu stärken. Brasilien, Russland, Indien, China und andere Entwicklungsländer sind der Ansicht, dass das globale Finanzsystem, welches von den reichen Industrienationen in den 1940er Jahren eingerichtet wurde, bei der Abwehr von Wirtschaftskrisen versagt hat. Sie fordern bei der Neugestaltung des Systems eine Rolle ein. "Wir müssen die Räder des Autos wechseln, während es fährt. Das bedeutet, dass wir in 60 bis 90 Tagen Lösungen für eine neue Finanzregulierung benötigen", sagte der brasilianische Finanzminister Guido Mantega.

Auf dem G20-Gipfel in Washington drängte der chinesische Präsident Hu Jintao die internationale Gemeinschaft, Lehren aus der gegenwärtigen Finanzkrise zu ziehen und die notwendigen Reformen des internationalen Finanzsystems durch umfassende Beratungen mit allen Beteiligten durchzuführen. "Die Reform des internationalen Finanzsystems sollte darauf abzielen, eine gerechte, einschließende und gesittete neue internationale Finanzordnung zu etablieren und eine institutionelle Umgebung zu schaffen, die einer stabilen globalen Wirtschaftsentwicklung förderlich ist", sagte Hu. Die Reform solle Schritt für Schritt auf eine umfassende, ausgeglichene und ergebnisorientierte Weise durchgeführt werden.

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva forderte ebenfalls ein größeres Mitspracherecht für die Entwicklungsländer in den internationalen Wirtschaftsorganisationen, wie dem internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Der indische Premierminister Mammohan Singh forderte Veränderungen in der globalen Finanzarchitektur, um einem Wiederaufleben der gegenwärtigen Finanzkrise vorzubeugen.

Dadurch, dass die Finanzkrise die meisten Industrienationen in die Rezession treibe, würden die Schwellenländer auf der internationalen Bühne ein bisher noch nie da gewesenes Gewicht erhalten, meinen Analysten. Einige glauben sogar, dass der Weg zur Erholung für die Industrienationen durch die Schwellenländer verlaufe.

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Quelle: Xinhua

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