Zum vierten Mal innerhalb von zwei Monaten hat die People's Bank of China ihren Leitzinssatz gesenkt. Ziel sei die Stärkung des Wirtschaftswachstums durch ein stabiles Kreditwachstum.

Die People's Bank of China hat eine erneute Zinssatzsenkung angekündigt. Ab Donnerstag wird der Leitzinssatz für Depositen und Darlehen in der Landeswährung RMB für ein Jahr um 1,08 Prozentpunkte gesenkt. Der für die Geldversorgung der Banken entscheidende Satz rutschte dabei in einem ungewöhnlich großen Schritt um gut einen Prozentpunkt auf 5,58 Prozent.

Ab dem fünften Dezember wird der Zinssatz für Depositen der chinesischen Landeswährung in großen Finanzinstituten für ein Jahr um einen Prozentpunkt gesenkt. Kleine und mittelständige Finanzinstitute werden ihren Zinssatz um zwei Prozentpunkte senken. Gleichzeitig erhöht China seine Unterstützung für Depositen in den Finanzinstituten im Erdbebengebiet Wenchuan sowie in allen ländlichen Gebieten.

Die Notenbank des Landes senkte bereits zum vierten Mal innerhalb von rund zwei Monaten die Zinsen. Normalerweise bewegt die People's Bank of China (PBOC) ihren Schlüsselzins nur in Schritten von jeweils rund einem viertel Prozentpunkt. Ähnlich deutlich wie jetzt hatte die PBOC den Leitzins zuletzt im Herbst 1997 während der Asienkrise gekappt. Ziel der finanziellen Erleichterung sei "eine ausreichende Liquidität des Bankensystems und die Förderung eines stabilen Kreditwachstums, um das Wirtschaftswachstum zu stärken", begründete die PBOC ihre Aktion.

Die Zentralbank hat wegen der andauernden Finanzkrise bereits am 15. September sowie am 8. und 29. Oktober den Leitzins gesenkt. Eine Senkung der Zinsen wurde erwartet, aber die Höhe und der Zeitpunkt waren nicht abzusehen, erklärt She Minhua, ein Analytiker von China Securities. Der Markt habe eine Senkung von 0,54 Prozentpunkten erwartet, außerdem senke die Zentralbank üblicherweise die Raten über das Wochenende.