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04. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wenig Raum für Yuan-Abwertung gegenüber US-Dollar

Die chinesische Währung Yuan hat zwei Tage in Folge um 0,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar nachgegeben. Die Ökonomin Tao Wang sieht aber nur wenig Spielraum für eine weitere Abwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar.

China habe im kommenden Jahr nur "sehr geringen Raum" für eine Abwertung seiner Währung Yuan gegenüber dem US-Dollar, erklärte das Unternehmen UBS-Securities am Mittwoch. Der Yuan hatte am Dienstag im Freiverkehr den zweiten Tag in Folge um 0,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar nachgegeben und liegt nun bei einem Wechselkurs von 6,8870. Der Kurs des Yuan kann täglich maximal um 0,5 Prozent vom Leitkurs des US-Dollars abweichen.

Die Abwertung des Yuan hat Spekulationen über eine mögliche Änderung der chinesischen Wechselkurspolitik ausgelöst, mit dem Ziel, dem Yuan eine Abwertung zu ermöglichen, die die unter Druck stehenden Exporteure des Landes entlasten, einem wirtschaftlichen Abschwung vorbeugen und somit auch Arbeitsplätze retten würde. „Wir sind der Ansicht, dass es zu früh ist, um in der jüngsten Maßnahme der Regierung eine grundlegende Änderung der chinesischen Wechselkurspolitik zu erkennen", schreibt Tao Wang, Leiterin der Abteilung China Economic Research bei UBS Securities, in einer Stellungnahme. Der Leitkurs des RMB wurde am Mittwoch mit 6,8502 gegenüber dem US-Dollar festgelegt, am Dienstag hatte er bei 6,8527 gelegen.

Zu einem Zeitpunkt, in dem die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und Japan tiefer in die Rezession sinken, würde eine Abwertung des Yuan vermutlich zur „Kritik führen, dass China eine ‚beggar-thy-neighbour’ Politik einschlägt, die wahrscheinlich zu protektionistischen Maßnahmen von Seiten der großen Exportmärkte Chinas führen würde", sagte Wang weiter. Als ‚beggar-thy-neighbour’ Politik wird eine bewußt herbeigeführte Abwertung der Währung eines Landes, mit dem Ziel die Weltmarktpreise der eigenen Waren zugunsten der inländischen Exportindustrie zu senken, bezeichnet.

"Eine Abwertung könnte zu einer Abwertungsrunde benachbarter Volkswirtschaften führen, bei der es für China nur wenige materielle Gewinne geben würde", sagte Tao weiter. Tao schätzt, dass der Wechselkurs des Yuan gegenüber dem US-Dollar gegen Ende des Jahres bei rund 7,0 liegen wird. Ende 2009 könne der Wechselkurs bei 6,8 liegen, wenn der Dollar nicht mehr als 10 Prozent gegenüber der Währungen der wichtigsten Handelspartner Chinas zulege.

Der Yuan war in den letzten Monaten bis zu der jüngsten Abwertung gegenüber dem Dollar stabil. Insgesamt hat der Yuan aber seit August um 10 Prozent gegen den handelsgewichteten Währungskorb zugelegt. Auch der US-Dollar legte in den letzten Monaten gegenüber anderen wichtigen Währungen deutlich zu. Die Aufwertung des effektiven Wechelkurses in den vergangenen vier Monaten sei genauso stark gewesen, wie die Aufwertung in den vergangenen vier Jahren, als der Yuan gegenüber einem schwächelnden Dollar kontinuierlich zulegte. Die Aufwertung des Yuan werde die ohnehin bereits schlechten Exportaussichten Chinas im kommenden Jahr weiter verschlechtern, fügte Tao hinzu.

Quelle: Xinhua

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