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05. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Staatsfonds investiert vorerst nicht in westliche Banken

Der Vorsitzende des chinesischen Staatsfonds CIC hat erklärt, dass sein Fonds vorerst nur noch begrenzt im Ausland investieren wolle. Betroffen seien vor allem ausländische Finanzinstitute. Grund für die Entscheidung sei die wechselhafte Politik der Regierungen in Europa, den USA und Japan.

 
 Lou Jiwei  

Chinas Staatsfonds, die China Investment Corporation (CIC), will während der andauernden Finanzkrise keine größeren Investitionen im Ausland tätigen. Grund sei die Unsicherheit, die durch die politischen Maßnahmen der Regierungen in den USA und in Europa entstehe, erklärte der Vorsitzende des Fonds, Lou Jiwei, bei einer Podiumsdiskussion über die globale Finanzkrise im Rahmen der Asienkonferenz der Clinton Global Initiative. Bei den Investitionen des CIC würde künftig größeres Gewicht auf Entwicklungsländer gelegt.

Die CIC werde inmitten der Turbulenzen und der Unsicherheit und ohne angemessenes Marktvertrauen nicht in ausländische Finanzinstitute investieren, da die ausländischen Regierungen jede Woche ihre Politik ändern würden. "Momentan haben wir nicht den Mut, in Finanzinstitute zu investieren", sagte Lou und verwies auf die Verluste durch Investitionen in Morgan Stanley und Blackstone. "Wir müssen auf den Zeitpunkt warten, wenn es nicht mehr zu massiven Zusammenbrüchen von Finanzinstituten kommt", fügte Lou hinzu.

Die CIC hat ein eingetragenes Kapital von 200 Milliarden US-Dollar und wurde vom chinesischen Staat gegründet, um die Devisenreserven des Landes profitabel anzulegen. Die chinesischen Devisenreserven betrugen Ende September 1,9 Billionen US-Dollar.

Die Beteiligungen der CIC an Morgan Stanley und Blackstone haben nach dem Marktzusammenbruch in diesem Jahr deutlich an Wert verloren. Man solle sich nicht darauf verlassen, dass China alleine die Welt aus der Wirtschaftskrise holt. "China kann nicht die Welt retten. Es kann nur sich selbst retten", erklärte Lou. Die chinesische Wirtschaft sei in relativ guter Verfassung, sehe sich aber durch den starken Abschwung in bedeutenden Märkten in Europa, den Vereinigten Staaten und Japan großen Herausforderungen gegenüber. China sei darüber hinaus mit eigenen Problemen konfrontiert. Das Land versuche, den Inlandskonsum anzukurbeln und weniger abhängig von Exporten zu werden. Dies erfordere zahlreiche lange und schwierige Reformen. "Sie könnten ein oder zwei Jahre dauern", fügte Lou hinzu.

Zu den anderen Teilnehmern der Podiumsdiskussion unter dem Motto "Weg nach vorne: Die Finanzkrise bewältigen" zählten der Vorsitzende und Geschäftsführer der Avenue Capital Group, Marc Lasry, der Vorsitzende von Morgan Stanley Asia, Stephen S. Roach, die Professorin der Haas School of Business bei der University of California, Laura Tyson sowie Zhang Shengman, Präsident der Zweigstelle der Citi Group in Hong Kong.

Tyson erklärte, dass die Regierungen auf der ganzen Welt mehr Geld ausgeben müssten, um die Weltwirtschaft zu stimulieren und die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen. "Jedes Land, das es sich leisten kann, 3 bis 4 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts zur Stimulierung der Wirtschaft aufzuwenden, sollte dies tun." Darüber hinaus betonte Tyson die Bedeutung zügiger Investitionen der Regierungen in Infrastrukturprojekte, die Schaffung von Arbeitsplätzen und in Entlastungen im Hypothekensektor.

"Deutschland hat enttäuscht. Das Land zählt zu den großen Wirtschaftsmächten und besitzt die Möglichkeiten, die Nachfrage weltweit anzuregen, hat aber nichts unternommen", sagte Tyson weiter. "Ich denke, wir werden ein L-förmige Erholung erleben." Stephen Roach stimmte Tyson zu. "Es wird keine V-förmige Erholung geben. Dem stimme ich zu. Ich weiß nicht, ob es ein L oder eine sehr langsame Erholung sein wird."

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Quelle: Xinhua

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