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09. 01. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Finanzkrise: Bank of America verkauft Anteile an chinesischer Bank

Nach der UBS hat nun auch die Bank of America ihre Anteile an einem chinesischen Institut zu Geld gemacht. Da immer mehr westliche Banken dringend Geld benötigen, erwarten Anleger noch weitere Verkäufe.

Die Bank of America hat sich aus der China Construction Bank (CCB) zurückgezogen und dabei einen Gewinn von knapp drei Milliarden US-Dollar erlöst. Die US-Großbank bestätigte den Verkauf von Aktien der zweitgrößten chinesischen Bank. Die Beteiligung sinke damit von 19,1 auf 16,6 Prozent, erklärte das Institut.

"Die Nachricht wurde erwartet, aber die Anleger werden es dennoch schwer nehmen, weil die Bank of America mit großer Sicherheit noch mehr verkaufen wird", sagte ein Analytiker von Fulbright Securities in Hong Kong zum Verkauf des Anteils. Die China Construction Bank hingegen nannte den Verkauf eine "normale Marktaktivität". Sie ändere nichts an der strategischen Partnerschaft mit der US-Bank.

In den letzten Monaten war immer wieder darüber spekuliert worden, ob die angeschlagenen westlichen Institute in den kommenden Monaten versuchen würden, ihre Beteiligungen an den großen chinesischen Banken zu veräußern. Da die Haltefristen vieler Anteile auslaufen und die Institute wegen der Finanzkrise dringend Geld brauchen, erwarten Experten, dass nun weitere Banken folgen könnten. Der Zeitpunkt dafür ist relativ günstig, da die Beteiligungen den Banken Buchgewinne eingebracht haben und die Aktien zudem weiter an Wert verlieren dürften.

Anfang Januar hatte sich bereits die Schweizer Großbank UBS von ihrer im Jahr 2005 erworbenen Beteiligung an der Bank of China getrennt.

Nach Informationen der Financial Times prüft nun auch die Royal Bank of Scotland einen Ausstieg ihrer Beteiligung an der Bank of China. Die Haltefrist der britischen Großbank war vergangene Woche abgelaufen. Der Chef des britischen Instituts, Stephen Hester, war in dieser Woche nach Beijing gereist, wo er sich mit Topmanagern und Experten der Bank of China traf, um mit ihnen über den möglichen Verkauf des 4,3-prozentigen Anteils an dem chinesischen Institut zu beraten. Das britische Institut wollte sich dazu nicht äußern. Die Experten erwarten jedoch nicht, dass sich die westlichen Banken komplett aus dem chinesischen Markt zurückziehen werden, denn dazu sei er zu wichtig.

Die CCB betonte, der Schritt werde keine Auswirkungen auf die Beziehung zwischen den beiden Instituten haben. "Die Bank of America hat mehrmals angekündigt, dass sie ihren Anteil verringern wird, und das wird ihren Status als wichtiger Aktionär nicht ändern", so das chinesische Institut.

Auch die UBS hatte nach ihrem Verkauf vor ein paar Tagen bekräftigt, man sehe dies nicht als Rückzug aus dem China-Geschäft. Man bleibe in den bisher starken Geschäftsbeziehungen zur Bank of China und zu China im Allgemeinen engagiert und wolle das Geschäft mit lokalen Kunden ausbauen.

Westliche Finanzkonzerne wie die Allianz, Royal Bank of Scotland und Goldman Sachs halten milliardenschwere Anteile an chinesischen Banken.

Quelle: german.china.org.cn

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