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13. 02. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinesisches Aluminiumunternehmen könnte möglicherweise Schürfrechte und Aktien der finanziell angeschlagenen Rio Tinto Gruppe erwerben. Von dem Handel würden beide Seiten stark profitieren: Chinalco könnte sich Zugang zu mehr Rohstoffen sichern, während Rio Tinto seine Bilanz sanieren könnte.
Die Aluminium Corp of China (Chinalco), der größte Metallhersteller des Landes, investiert möglicherweise bis zu 20 Milliarden US-Dollar (rund 15,4 Milliarden Euro) in die Rio Tinto Group. Das Unternehmen hofft, so besseren Zugang zu Rohstoffen zu erhalten, wie eine in das Geschäft involvierte Person mitteilte. Chinalco sei bereits im Gespräch mit Rio Tinto, um Pflichtwandelobligationen (Obligationen welche sich in Aktien umwandeln) der Rio sowie Rio Minen zu kaufen, sagte der Informant, der nicht öffentlich genannt werden möchte. Rio würde dies heute offiziell im Rahmen der Veröffentlichung seiner Jahreszahlen verkünden. Der Aktienkurs des an der Börse von Sydney kotierten Unternehmens stieg um 6,2 Prozent.
Erste Gespräche fanden bereits statt. Bereits letzte Woche teilte Rio mit, sich in Gesprächen mit Chinalco zu befinden, um liquide Mittel durch den Verkauf von Wertpapieren zu erhalten. Das australische Unternehmen möchte damit 38,9 Milliarden US-Dollar (rund 30 Milliarden Euro) Schulden zurückzahlen. Vorstandsvorsitzender Jim Leng trat letzte Woche nach nur einem Monat im Dienst zurück. Grund dafür könnte gewesen sein, dass sich das Management des Unternehmens nicht einig war, wie die Schulden getilgt werden sollten. Ein Vorschlag dabei war, eine größere Menge neuer Aktien zu zeichnen. "Rio würde von Chinalco die so dringend benötigte Liquidität beschaffen während Chinalco besseren Zugang zu den von ihm benötigten natürlichen Ressourcen erhielte", so schätzte Tobias Woerner, Analyst bei MF Global Securities in London, die Lage am Dienstag in einem Telefongespräch mit Bloomberg News ein. "Sofern sie nicht davon ausgehen, dass das chinesische Wirtschaftswunder endgültig vorüber ist, wird Chinalco diese Ressourcen benötigen und dieses Geschäft könnte ihr diese zu wahrscheinlich günstigeren Konditionen als noch vor einem Jahr liefern."
Börse reagiert positiv. An der australischen Börse in Sydney stieg der Börsenkurs auf 52 Australien-Dollar (rund 26 Euro) und hatte somit eine deutlich bessere Performance als die Rivalin BHP Billiton Ltd, welche um 2,9 Prozent fiel. Rios Aktienkurs brach um 13 Prozent ein seit BHP ihr Übernahmeangebot von 66 Milliarden US-Dollar (rund 51 Milliarden Euro) im November zurückgezogen hatte – der von BHP hingegen stieg um 38 Prozent. Chinalco selber schloss 0,69 Prozent höher in Hongkong, auf 4,40 Hongkong-Dollar (rund 44 Euro Cents), und stieg um 3,87 Prozent auf 9,9 Yuan (rund 7,7 Euro) gestern in Shanghai. Rio selber, mit Sitz in London und Melbourne, plant, Aktiva zu verkaufen, Arbeitsstellen zu streichen und seine Ausgaben zu reduzieren um seine Schulden dieses Jahr um 10 Milliarden US-Dollar (rund 7,7 Milliarden Euro) zu schmälern. Zudem fasste das Bergbauunternehmen auch einen Verkauf von Schürfrechten ins Auge. Der Grund für die Schulden von 38,9 Milliarden US-Dollar (rund 30 Milliarden Euro) ist größtenteils die Übernahme des Aluminiumherstellers Alcan Inc im Jahre 2007. Chinalco dürfte insbesondere an den Schürfrechten für Bauxit in Weipa, Gove und Yarwun im Norden Australiens interessiert sein, wie ein Credit Suisse Analyst in Sydney, Paul McTaggart, in seinem Dienstagsbericht geschrieben hat. Bauxit ist ein Erz, welches Aluminiumoxid enthält und für die Herstellung von Aluminium verwendet wird. Der chinesische Aluminiumkonzern wurde letztes Jahr mit dem Kauf von 9 Prozent der Aktien größte Aktionärin von Rio. Ein möglicher Verkauf könnte jedoch durch die australische Regierung blockiert werden, wie UBS Analyst Glyn Lawcock in einem Report dieser Woche angibt. Australien könnte den maximalen Anteil ausländischer Eigentümer am Unternehmen auf 15 Prozent limitieren. Der Staat Western Australia würde dem Handel jedoch nicht im Weg stehen, so dessen Premier Colin Barnett.
Quelle: Xinhua
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