Dieses Jahr dürfte in China kaum mehr Gold verkauft werden als letztes Jahr. Die Nachfrage ist zwar noch immer vorhanden, jedoch geht den Märkten wegen der Finanzkrise das Geld aus.

Das Volumen der Goldverkäufe in China dürfte dieses Jahr auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren, so ein Manager des globalen Goldrates in Shanghai. Grund dafür sei die Finanzkrise, so der leitende Manager des Fernostbüros des Goldrates, Albert Cheng. Er sagte im Interview mit Shanghai Daily gestern: "Wir erwarten, dass das totale Absatzvolumen in China dieses Jahr etwa dem von 2008 entsprechen wird. Ein Wachstum wird wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten wohl nicht zu verzeichnen sein. China ist ein wichtiger Markt für Gold und die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Doch die Kaufkraft dürfte, wie in den Vereinigten Staaten auch, sinken."

Der Kauf von Goldschmuck, -Münzen und –Barren betrug in China, inklusive Taiwan und Hongkong, letztes Jahr 432,1 Tonnen. Die ist eine Zunahme um 18 Prozent im vergleich zum Vorjahr. Die absolute Zunahme von 67 Tonnen ist die Größte weltweit. Die zweithöchsten Zunahmen verzeichneten Vietnam und Thailand mit je 38 Tonnen. Der Goldrat schloss sich mit Fiera Di Vicenza zusammen, um eine Kampagne für den Verkauf von 18-karätigem Gold zu starten. Die italienischen Schmuckdesigner hätten es besonders auf die chinesischen Konsumenten abgesehen, so Domenico Girardi, Direktor von Fiera Di Vicenza, gestern in Shanghai.

Der Verkauf von 18-karätigem Gold macht 16 Prozent allen Goldhandels auf chinesischen Märkten aus. Der Rest ist fast ausschließlich 24-karätiges, also 99,9 Prozent reines, Gold. China ist der weltweit zweitgrößte Goldkäufer nach Indien und der weltgrößte Goldproduzent.