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21. 04. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mehr Wind- als Atomenergie in China bis 2020

China wird bis 2020 seine Windenergiekapazitäten verachtfachen und mehr Windenergie als Atomenergie erzeugen. Den Löwenanteil der Stromproduktion wird mit fast zwei Dritteln aber weiterhin Kohle stellen.

China wird bis 2020 eine Kapazität von 100 Gigawatt für Windenergie aufbauen, verkündete ein ranghoher Beamter am Montag. Dies ist dreimal mehr, als die Regierung in ihrem letzten Energiestrategieplan vor 18 Monaten ankündigte. "Bis 2020 werden Chinas Windkraftwerke zusammen eine Leistung von 100 Millionen Kilowatt erzeugen können. Das ist achtmal soviel wie Ende 2008. Das durchschnittliche jährliche Wachstum wird also bei etwa 20 Prozent liegen", verkündete Fang Junshi, Vorsitzender des Kohledepartements der Nationalen Energieverwaltungsbehörde. Fangs Äußerungen bestätigten, was Experten schon lange sagten: Windenergie hat das Potential, einen viel größeren Anteil an Chinas Energiemix zu stellen, als die Regierung bisher geplant hatte. China ist bereits heute der zweitgrößte Energieverbraucher der Welt und kündete bereits an, dass es seine Produktionskapazitäten für Windenergie von heute 12 Gigawatt auf 20 Gigawatt nächstes Jahr erhöhen werde. Somit ist das Land auf Kurs, um sein ambitiöses Ziel bis 2020 zu erreichen.

Mit einer Leistung von 100 Gigawatt wird China 2020 mehr Wind- als Atomenergie erzeugen – obwohl im Reich der Mitte auch die Nuklearenergie boomt. Strom aus Solarkraftwerke wird 2020 mit einer Leistung von 1,8 Gigawatt aber weiterhin nur einen marginalen Anteil am Energiemix ausmachen. Die Windkraftwerke sollen von den Unternehmen China Wind Systems, China High, Hansen Transmission, Siemens, Vestas, Suzlon und Goldwind Science & Technologie Corporation gebaut werden. Ursprünglich sollten 2020 auch nur 40 Gigawatt Nuklearstrom erzeugt werden, inzwischen geht die Regierung jedoch von 60 Gigawatt aus, manche Beamte sprechen sogar von über 70 Gigawatt Produktionskapazität. Ende 2008 konnten die chinesischen Atomkraftwerke bloß 9,1 Gigawatt liefern, derzeit befinden sich 24 weitere Reaktoren mit einer Produktionskapazität von insgesamt 25,4 Gigawatt im Bau. Mindestens fünf weitere sind bereits geplant, haben jedoch die notwendige Bewilligung noch nicht erhalten.

Kohle weiterhin wichtig. Sowohl Wind- wie auch Nuklearenergie erhielten durch die Finanzkrise Rückenwind, da das 4 Billionen Yuan (450 Milliarden Euro) schwere Konjunkturpaket der Regierung Investitionen in Nuklearenergie und in das Stromnetz vorsieht. So werden auch abgelegene Windfarmen gut ans nationale Netz angeschlossen und können ihre gesamte Produktion verkaufen. Kohle wird aber weiterhin der wichtigste Stromlieferant der Volksrepublik bleiben, wenngleich sie wohl nicht mehr, wie heute, 80 Prozent der Stromerzeugung ausmachen wird. Fang sagte, dass China bis 2020 etwa 1400 bis 1500 Gigawatt Strom benötigen wird. Wasserkraft wird davon etwa 300 Gigawatt stellen können, Kohle jedoch weiterhin für die Produktion von 900 bis 1000 Gigawatt herhalten müssen. Somit würde Chinas Kohleverbrauch um 600 Millionen Tonnen auf 3,4 Milliarden Tonnen steigen.

China hat bereits mehrfach seine Ziele zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen und Umweltverschmutzung verfehlt. Der Plan, die Wirtschaft bis 2010 um 20 Prozent Energieeffizienter werden zu lassen, ist damit stark gefährdet. Doch die Wirtschaftskrise bremst auch den Stromverbrauch in China und die neue Treibstoffpolitik erhöhte die Preise für Benzin und Diesel auf ein realistischeres Niveau. Da das Bruttoinlandprodukt, wenn auch verlangsamt, weiter wächst, könnte die Energieeffizienz der Wirtschaft so erhöht werden. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass China den Energieverbrauch pro erzeugtem Yuan bis 2010 um 20 Prozent reduzieren kann", meinte Fang.

Quelle: german.china.org.cn

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