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27. 05. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Statistikamt nimmt Stellung zu Zweifeln an Chinas Wirtschaftsdaten

Das chinesische Statistikamt verteidigt die von ihm veröffentlichten Wachstumszahlen und führt den Rückgang des Energieverbrauchs auf die ungleichmäßige Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft zurück.

Das chinesische Statistikamt entkräftet die Anklage, dass die ökonomischen Daten inkorrekt seien. Es sagte, dass die veröffentlichten Zahlen durchaus mit den Trends erklärbar seien. Die internationale Energiebehörde (IEA) stellte die Verlässlichkeit von Chinas ökonomischen Daten in seinem jüngsten Report über den globalen Ölmarkt in Frage. Das am 14. Mai veröffentlichte Dokument sagt aus, dass das gemeldete Wirtschaftswachstum nicht mit der fallenden Nachfrage nach Öl vereinbar sei. "Der Kritikpunkt entbehrt jeglicher Grundlage. Es wurde der Fehler gemacht, die Verbindung zwischen Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch zu vereinfachen" meinte das chinesische Statistikamt in einem Interview auf seiner Website.

Widerspruch? Chinas Gesamtproduktion wuchs nach den Daten des Statistikbüros im ersten Quartal um 6,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Dies steht im Widerspruch zu einem 4-Prozentigen Rückgang des chinesischen Stromverbrauchs. Manche Ökonomen glauben, dass diese Zahlen nicht zusammen passten, da ihrer Meinung nach sinkender Energieverbrauch eine Schwäche des sekundären Wirtschaftssektors bedeutete, welcher etwa die Hälfte von Chinas Produktion stellt. Die IEA schätzte, dass Chinas Nachfrage nach Öl in derselben Periode um 3,5 Prozent zurückging. Sie sagte: "man hätte erwartet, dass Chinas Volkswirtschaft ein positives Nachfragewachstum für Energie bei der gemeldeten wirtschaftlichen Erholung aufweist." Das chinesische Statistikamt sagte jedoch, dass das schnellere Wachstum des Dienstleistungssektors, welcher weniger Energie verbrauche, das Wirtschaftswachstum bei sinkender Energienachfrage teilweise erkläre. Der Dienstleistungssektor des Landes wuchs im ersten Quartal 7,4 Prozent, der Industriesektor jedoch nur 5,3 Prozent. Dienstleistungen machen nunmehr 44,3 Prozent der chinesischen Gesamtproduktion aus, industrielle Erzeugnisse 44,1 Prozent. Das Statistikamt gab zudem zu bedenken, dass manche energieintensive Branchen im ersten Quartal einen Rückgang zu verzeichnen gehabt hätten. So ging der Stromverbrauch von sechs energieintensiven Sektoren um 3,7 Prozent zurück, während der Rückgang im gesamten Industriesektor 2,6 Prozent betrug.

"Manche Investoren schlugen vor, dass physikalische Größen wie der Stromverbrauch verlässlichere Methoden zum Vorhersagen der wirtschaftlichen Erholung sein könnten", meinte Wang Tao, Direktor des China Wirtschaftsforschungszentrums des Statistikamts. "Wegen der großen und unausgeglichenen Fluktuationen der industriellen Tätigkeiten in verschiedenen Sektoren ist der Energieverbrauch aber oft kein guter Indikator für das Gesamtbild." Wang hält den starken Rückgang energieintensiver Branchen als einen der Faktoren des Rückgangs des Energieverbrauchs. Die Strom-, die Stahl- und die Pharmaindustrie waren unter den vom Wirtschaftsrückgang am stärksten Betroffenen. Sie verbrauchten 42 Prozent aller Energie in China, produzierten jedoch nur 11 Prozent des Bruttoinlandproduktes, so Wang. Er meinte: "Wir sehen einen schwächeren Energieverbrauch einhergehend mit einem stärkeren Wachstum für 2009 in China." Das Statistikamt sagte, dass bereits andere Volkswirtschaften Perioden durchgemacht hätten, wo die Wirtschaft trotz sinkender Energienachfrage gewachsen war. So sei die US-Wirtschaft 2008 um 0,8 Prozent gewachsen, während der dortige Stromverbrauch um 3,6 Prozent zurückging. Japans BIP wuchs 2003 um 1,8 Prozent, während der dortige Stromverbrauch um 1,3 Prozent zurück gegangen sei.

Quelle: China Daily

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