Geely Automobile Holdings hat einen Vorvertrag mit Ford Motors zum Kauf von dessen Tochterunternehmen Volvo unterschrieben und plant ein neues Volvomodell in der Provinz Guangzhou, gemäß Pressemeldungen vom Mittwoch. Die Akquisition wird eine weitere Möglichkeit für chinesische Autohersteller werden, in ausländische Märkte zu expandieren. Die staatliche Tengzhong Heavy Industrial Machinery Corporation aus Sichuan meldete vor kurzem, dass sie die GM-Marke Hummer kaufen wolle. Geely, ein privates Unternehmen mit Hauptsitz in der Provinz Zhejiang, möchte Volvo kaufen und in der Stadt Dongguan der Provinz Guangzhou eine Produktionslinie für den Volvo XC90 bauen, wie die Zeitung National Business Daily gestern berichtete.

„Es ist der richtige Zeitpunkt für chinesische Firmen, um im Ausland auf Einkaufstour zu gehen, da die Wirtschaftskrise die Preise gedrückt hat“, meinte Jia Xinguang, Chefanalyst der chinesischen staatlichen Automotive Industry Consulting and Development Corporation. Das Volumen des Geschäfts wurde nicht genauer spezifiziert, doch Volvo, das von Ford für 6,5 Milliarden US-Dollar (4,6 Milliarden Euro) gekauft worden war, wird wohl nicht für weniger als 2 Milliarden Euro hergegeben werden, so Jia. Geely konnte am Mittwoch nicht für einen Kommentar erreicht werden. Vertreter von Geely, Chinas größtem privaten Autohersteller, haben bereits Volvos Hauptquartier besucht, wie Quellen aus der Industrie Shanghai Daily erzählten. Der Kauf wird es Geely ermöglichen, in die chinesischen Mittel- und Oberklassenmärkte vorzudringen, so Jia. Die chinesischen Konsumenten bevorzugten beim Autokauf europäische Marken vor Amerikanischen, so der Analyst.

Geely verkaufte zwischen Januar und Mai 101.171 Fahrzeuge, 57,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Wachstum fand vor allem in den ärmeren Gebieten statt, da die chinesische Regierung die Menschen beim Kauf von Autos subventioniert. Die Chinesische Personenkraftwagenvereinigung prognostizierte diese Woche, dass die Fahrzeugverkäufe in China dieses Jahr um 17 Prozent zunehmen werden, mehr als die 6,7 Prozent letztes Jahr.