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23. 06. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tianjin baut sauberes Kohlekraftwerk

In Tianjin wird das erste chinesische Kohlekraftwerk, dessen Kohlenstoffdioxidemissionen gespeichert werden können, gebaut werden. Bei breiter Anwendung der Technologie könnte China, welches den meisten Strom aus Kohle produziert, viel CO2 einsparen.

Die Zukunft der fossilen Brennstoffe: Ein künstlerischer Eindruck des ersten chinesischen IGCC-Kraftwerks, welches im Lingang Industriepark in der Tianjin Binhai Entwicklungszone gebaut werden soll.

Ein hoher Manager von GreenGen verkündete in Beijing, dass sein Unternehmen den Bau eines Kohlekraftwerks in der nordchinesischen Stadt Tianjin am 26. Juni dieses Jahres beginnen werde. Das Kraftwerk soll gemäß der ehrgeizigen Zielsetzung fast kein Kohlenstoffdioxid ausstoßen. Dieses Pionierprojekt wäre das erste saubere chinesische Kohlekraftwerk. Es soll die Kohle vergasen und den Wasserstoff extrahieren, während das Kohlenstoffdioxid nach dem Prinzip der Kohlenstoffspeicherung abgesondert werden soll. Das klimaschädliche Gas wird dann in Ölschächte gepumpt werden, wo es der Ölförderung behilflich sein wird. Als Demonstrationskraftwerk wird es die kommerzielle Anwendung der sogenannten IGCC-Technologie fördern. Diese verwendet dasselbe Synthesegas zum Antreiben der Turbinen und Erzeugen des Stroms wie herkömmliche Kraftwerke, ist aber viel weniger umweltschädlich. So sind die Quecksilber- und Rußemissionen vergleichbar mit einem Naturgaskraftwerk, während das Kohledioxid als reinen Gasstrom, welcher sich leicht einfangen und speichern lässt, freigesetzt wird.

Chinesische Entwicklung. "Alle Entwicklungs- und Designarbeiten wurden bereits vollendet. Die meisten Teile des Kraftwerks wurden ausgewählt und bereits bestellt, die Baumaschinen stehen für den Einsatz bereit", verkündete Lin Kai, Soziusmanager bei GreenGen. Er ist einer der führenden Ingenieure des Unternehmens, dessen größter Aktionär der größte chinesische Stromproduzent, die Huaneng Gruppe, ist. Lin erklärte, dass abgesehen von der Gasturbine, welche importiert werden müsse, alle Teile in China hergestellt werden würden, so auch ein neuartiger Vergaser, welcher im Thermalenergieforschungsinstitut in Xi'an entwickelt worden sei. Der Bau des Kraftwerks trifft sich mit den Zielen der chinesischen Regierung, eine stetige Verbesserung des Umweltschutzes zu erreichen, während die Kohle dazu genutzt werden soll, die Energieversorgungssicherheit zu erhöhen und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Das Projekt wird im Lingang Industriepark in Tianjin, 150 Kilometer südöstlich von Beijing, entwickelt werden. Der Park besitzt viele Vorteile für ein derartiges Vorhaben. So ist die Kohleversorgung genauso wie die Versorgung mit Wasser und Strom kein Problem, zudem gibt es auch viel Platz. Die Anwesenheit vieler chemischer Fabriken im Industriepark ist auch eine gute Voraussetzung für das System, da man die Nebenprodukte derselben verwenden kann. Die erste Ausbaustufe des GreenGen-Kraftwerks wird voraussichtlich 2011 ans Netz gehen und 250 Megawatt Strom liefern, indem es 2000 Tonnen Kohle am Tag vergast. Bis 2016 soll es dann in drei Stufen auf 650 Megawatt ausgebaut werden und dann 3500 Tonnen Kohle am Tag verbrauchen.

Quelle: german.china.org.cn

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