Mit seiner rapiden Entwicklung habe Chinas Versicherungsmarkt ein riesiges Potential für ausländische Versicherer, meint Gerry Grimstone, Vorsitzender von Standard Life, einer der größten Versicherungsgesellschaften in Großbritannien. "China ist ein überaus spannender Markt. Ich bin enthusiastisch für China und ein riesiger Anhänger des Landes. Ich bin stolz auf die Tatsache, dass wir Teil des Wachstums in China sind und Produkte verkaufen, die für chinesische Familien gut geeignet sind", sagte er vor kurzem in einem Interview mit Xinhua.

Standard Life hat zurzeit Geschäftsbeziehungen in fast 50 Städten in China und ist eines der fünf größten ausländischen Unternehmen in dem Markt. Das Jointventure zwischen Standard Life und Tianjin Taida ist das größte seiner Art in China. "China wird ein immer wichtigerer Teil unseres Geschäfts werden, insofern animiere ich meine Angestellten, sich näher mit China zu befassen. Ich würde gern mehr meiner Angestellten in China arbeiten lassen", so er.

Er beglückwünschte die schnelle Reaktion der chinesischen Regierung auf die weltweite Finanzkrise mit den Worten, dass die ganze Welt davon profitiert habe. "Man kann der chinesischen Regierung dankbar sein für das, was sie getan hat, um die chinesische Wirtschaft zu stimulieren", ergänzt er.

China sei heute ein sehr selbstbewusstes Land, so Grimstone, und sollte den Wettbewerb von internationalen Unternehmen begrüßen, schließlich gebe es starke und effektive Regelungen. Derzeit betrage der gesamte Marktanteil der internationalen Versicherungsunternehmen in China rund 5 Prozent, was laut Grimstone "sehr niedrig" sei. Er meint, ein offenerer Markt könnte chinesischen Kunden helfen.

Doch er drückte auch sein Verständnis für Chinas gemäßigtes Tempo der Öffnung des Kapitalmarktes aus, da schließlich alle Regierungen und Finanzorganisationen vorsichtig damit seien, wie schnell ausländische Unternehmen in den Markt eintreten. "Das Gute an China ist, dass die chinesischen inländischen Versicherungsunternehmen sehr stark sind", meint er, "insofern haben wir einen großen Wettbewerb mit ihnen und genießen es, mit ihnen im Wettbewerb zu stehen. Das gibt dem Kunden gute Wahlmöglichkeiten."

Zu seiner Entwicklungsstrategie in China sagt Grimstone, er werde mehr Büros in China eröffnen und mehr Angestellte einstellen. "Wir haben das Ziel, in den folgenden drei oder vier Jahren Büros in rund 100 Städten in China zu haben", so er. Auch werde mehr zu tun sein in China bei der Entscheidung, was das Beste ist für die Kunden, um eine langfristige Zukunft für Geschäftsbeziehungen zu schaffen. "Die Versicherungsbranche ist abhängig von langfristigen Einlagen. Das Wichtigste in der Branche ist zu versuchen, langfristigen Nutzen für die Anteilseigner und die Kunden zu erzeugen", so er.

So viel er wisse gebe es in China derzeit nur eine geringe Prozentzahl an Personen, die eine Versicherung hätten. "Ich bin sicher, dass sich diese Zahl in Zukunft erhöhen wird", meint er. Der Weg, die Versicherungen in China zu fördern, sei, die Kunden besser zu informieren und die Angestellten besser auszubilden.

Zur Expansion chinesischer Unternehmen im Ausland sagt er, er hoffe, dass chinesische Versicherungsunternehmen und chinesische Anwälte nach Großbritannien kämen. Er sei oft nach China gereist, so Grimstone außerdem gegenüber Xinhua, und habe einige Zeit im Westen des Landes verbracht. Er sei sicher, dass es seinem Unternehmen möglich sei, den dortigen Markt zu entdecken.