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23. 10. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Geely: Verhandlungen mit Ford um Volvo drohen zu scheitern

Geely möchte eigentliche Fords Tochter Volvo kaufen, doch die beiden Unternehmen können sich nicht über den Schutz der geistigen Eigentumsrechte einigen.

Seit 10 Monaten arbeitet die Geely Holding Gruppe an Verhandlungen mit der Ford Motor Corporation, doch dies könnte sich binnen wenigen Tagen als vollkommen nutzlos herausstellen. Die beiden Unternehmen täten sich derzeit nämlich äußerst schwer damit, sich über die geistigen Eigentumsrechte zu einigen, wie zwei Insider erzählten. Geely und Ford verhandelten diese Woche in London, wo die Besorgnis der Amerikaner über das eventuelle Durchsickern von Technologien und Produktplänen zerstreut werden soll, erklärten die beiden Insider, die anonym bleiben möchten. Sollte keine Einigung erzielt werden, wird Ford wahrscheinlich seine schwedische Tochtergesellschaft behalten, da die Verluste zurückgehen und sich die Verkäufe verbessern.

Besorgnisse um die geistigen Eigentumsrechte haben bereits zuvor Versuche chinesischer Autohersteller, Akquisitionen zu tätigen, verhindert, was die Auslandexpansion verlangsamt. Im Juli lehnte General Motors eine Offerte für Opel von der Beijing Automotive Industry Holding Corporation ab, nachdem sich die beiden Parteien nicht über den Schutz von Designs und Technologien einig werden konnten. "Volvo ist vollständig in Fords Produktentwicklungsstrategie integriert, daher sollte der Autohersteller mit Vorsicht darüber entscheiden, wo seine Autobaupläne landen. Es ist, als ob man ein Zimmer seines Hauses verkaufte – man kann es nicht einfach so abtrennen", erklärte Michael Robinet, ein CSM Worldwide Analyst in Northville in den USA. Ford, der einzige große amerikanische Autohersteller, der dem Konkurs entgangen war, brachte Volvo im Dezember ins Gespräch. Das Unternehmen plante, ausländische Luxusmarken zu verkaufen, um sich auf seine eigene Marke konzentrieren zu können. Geely, der größte Private Autohersteller Chinas, offeriert mit einem Preis von 2 Milliarden US-Dollar (1,3 Milliarden Euro) weniger als einen Drittel des Preises, den Ford vor zehn Jahren für die Marke bezahlt hatte.

Wer auch immer Volvo kauft, wird in die zukünftigen Produkte Fords hineinsehen können, da diese noch immer teilweise dieselben Technologien und Designmerkmale wie Volvo verwenden, so die Insider. Ford möchte daher sicher gehen können, dass Geely neuartige Pläne unter Verschluss hält. Ohne diese Garantie wird Ford Volvo nicht verkaufen – die Aussichten der Marke verbesserten sich, daher wird sie wohl nach der Finanzkrise einen besseren Preis erzielen können. "Wir befinden noch immer in Gesprächen mit Interessenten", erzählte Mark Truby, ein Fordpressesprecher. Er wollte jedoch keinerlei Kommentare zu dem Gerücht geben, dass die Verhandlungen ohne Übereinkommen abbrächen würden: "Mit einem Prozess wie diesem werden wir nicht voreilig Details veröffentlichen. Auch Geely Pressesprecher Zhang Xiaodong verweigerte jeglichen Kommentar.

Gestern fiel der Kurs des chinesischen Autoherstellers an der Hongkonger Börse um 2,8 Prozent auf 2,78 Hongkong-Dollar (24 Euro-Cent), Fords Kurs stieg um 14 US-Cents oder 1,9 Prozent auf 7,71 US-Dollar (5,14 Euro) an der New Yorker Börse. Seit Anfang Jahr hat sich Fords Aktienkurs mehr als verdreifacht, während Geely seinen vervierfachen konnte. Den Insidern zufolge würde Ford auch mit anderen Bietern verhandeln, welche unter dem Pseudonym "Kronegruppe" auftraten. Sollten die Gespräche mit Geely scheitern, ist aber noch nicht klar, ob Volvo anderen Interessenten feilgeboten oder gleich vom Markt genommen werden soll.

Quelle: China Daily

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