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07. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesischer Beamter hält internationale Derivategeschäfte für betrügerisch

Ein führender chinesischer Regierungsbeamter hat internationale Investmentbanken für den Verkauf von "betrügerischen" Wertpapieren kritisiert, die bei staatlichen Fluggesellschaften und anderen Unternehmen zu schweren Verlusten geführt hätten.

"Einige internationale Investmentbanken sind die Hauptschuldigen", sagte Li Wei, stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Kontrolle

und Verwaltung des Staatsvermögens beim Staatsrat, die Chinas größte Staatsunternehmen überwacht, der Study Times, einer Zeitung der Schule des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei.

Dieser Kommentar war die bisher direkteste öffentliche Kritik der chinesischen Regierung an ausländische Finanzorganisationen. Lis Behörde hatte im September mitgeteilt, dass sie chinesische Unternehmen unterstützen wolle, Kaufverträge vor Gericht zu bringen.

Li sagte, chinesische Unternehmen trügen die Verantwortung für den größten Teil ihrer Verluste. Derivative, die vom Ölpreis und anderen Grundwerten abhängen, seien jedoch zu komplex und verschleierten potentielle Risiken.

"Klar müssen wir uns erst die Unternehmen selbst anschauen", schrieb Li in einem Kommentar auf der ersten Seite des Blattes. "Doch hängt auch vieles an internationalen Investmentbanken, die bösartig mit hoch-risikobehafteten, komplexen Angeboten mit betrügerischem Charakter hausieren gehen."

Von 136 direkt von der Regierung kontrollierten Banken, Fluggesellschaften und anderen Unternehmen, haben 68 in Derivate investiert und nach Angaben von Li Wertverluste von insgesamt 11,4 Milliarden Yuan (1,1 Milliarden Euro) bis Ende Oktober 2008 verzeichnet.

Lis Beschuldigungen richteten sich nicht an eine bestimmte Bank. Er sagte jedoch, dass Fluggesellschaften und Schiffsunternehmen Ölderivate von Goldman Sachs, Merrill Lynch – nun ein Unternehmen der Bank of America – und Morgan Stanley kauften, während Banken Derivate von Merrill Lynch, Morgan Stanley und Citigroup bezogen.

Die Sprecher für Goldman Sachs und Citigroup China wollten hierzu keine Stellung beziehen. Auch Morgan Stanleys und Merrill Lynchs Sprecher antworteten nicht sofort auf Telefonanrufe und E-Mails.

Die Kommission für Kontrolle und Verwaltung des Staatsvermögens überwacht Unternehmen wie die China Telecom, die Bank of China und die China National Petroleum Corp.

Chinesische Flug- und Schiffsgesellschaften hätten große Verluste mit Ölderivaten von Goldman Sachs, Merrill Lynch und Morgan Stanley erlitten, sagte Li.

Chinesische Unternehmen sollten weiterhin Derivate nutzen, doch die Regelungen beachten und "nicht aus Angst vorm Verschlucken zu essen aufhören", sagte Li.

Quelle: China Daily

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