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14. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Spekulation: Wohnungspreis raste in ganz China auf 16-Monats-Hoch

Die Wohnungspreise in China steigen so schnell an wie schon seit 16 Monaten nicht mehr. Denn viele Leute fürchten sich jetzt vor einer möglichen Inflation und möchten ihr Geld anlegen.

Chinas Wohnungspreise stiegen im November in den Städten am schnellsten seit 16 Monaten, da die Käufer trotz steigender Kosten weiterhin kaufen wollten, was auf eine wirtschaftliche Erholung schließen lässt. Die Wohnungspreise in 70 großen chinesischen Städten stiegen im letzten Monat um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an, wie das Nationale Statistikbüro am Wochenende auf seiner Website berichtete. Der Anstieg im November war der Sechste in Folge seit Juni, als die Wohnungspreise in den 70 untersuchten Städten nach einem sechsmonatigen Rückgang wieder zu steigen begingen, so die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission, die höchste Wirtschaftsplanungsinstanz des Landes. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Immobilienpreise im November landesweit um 1,2 Prozent, dem neunten positiven Wachstumsmonat in Folge. Der Anstieg der Immobilienverkäufe stieg volumenmäßig auf 92 Prozent des Vorjahres in den ersten 11 Monaten, während es in den ersten 10 rund 79 Prozent gewesen seien, so das Statistikbüro. Die Immobilieninvestitionen stiegen während der Periode um 17,8 Prozent, im Oktober waren es 16,6 Prozent. In Shanghai stiegen die Immobilienpreise im November um 5,5 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor und im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent.

"Der diesjährige Immobilienboom geht von Erstkäufern und anderen Endnutzern aus, welche ihre Lebensumstände verbessern wollen. Später kamen dann die Investoren als große Kraft zum Kaufrausch dazu, besonders bei den teuren Wohnungen", erklärte Jenny Wu, Vorsitzende des Wohnungssektors der Ostchinaabteilung von DTZ. Den von DTZ veröffentlichten Forschungsergebnisse zufolge betrug der durchschnittliche Verkaufspreis der luxuriösesten Immobilien in Shanghai 50.000 Yuan (5000 Euro) pro Quadratmeter in diesem Jahr, während diese Wohnungen vor sieben Jahren erst 7000 Yuan gekostet hatten. Das Verkaufsvolumen bei Oberklassewohnungen innerhalb der ersten Ringstrasse hat sich inner der ersten neun Monate dieses Jahres mehr als verdoppelt. Die Durchschnittspreise stiegen auf 37.000 Yuan pro Quadratmeter von 24.000 Yuan zu Beginn des Jahres an.

Heißes Geld. Unter den Käufern der Luxuswohnungen machten diejenigen aus dem Ausland oder aus anderen Provinzen des Landes zusammen 55 bis 70 Prozent aus, so DTZ. Die Nachfrage nach Immobilien ist landesweit Robust, da Inflationsängste und der mögliche Zufluss von sogenanntem "Heißem Geld" aus dem Ausland wahrscheinlicher werden. Dies habe Analysten zufolge den Immobilienhandel seit dem zweiten Quartal dieses Jahres angetrieben. Heißes Geld ist das Kapital, welches Firmen und Privatpersonen in Erwartung kurzfristiger Gewinne investieren. China lockerte seine Geldpolitik in diesem Jahr, um das Wirtschaftswachstum zu fördern, und überspülte die ganze Volkswirtschaft mit Liquidität. Die Banken vergaben eine Rekordmenge von 8,92 Billionen Yuan (892 Milliarden Euro) in Yuan notierten Krediten alleine während der ersten 10 Monate dieses Jahres. Dies ist ein Zuwachs von 5,26 Billionen Yuan, verglichen mit der Vorjahresperiode. Die steigenden Wohnungspreise haben die Erreichbarkeit der Wohnungen für die Käufer stark reduziert und die Sorgen über ein baldiges Platzen der Immobilienblase angeheizt. Als jüngsten Schritt im Kampf gegen die Spekulation hat der Staatsrat, Chinas Exekutivorgan, am Mittwoch die Geschäftssteuer von 5,55 Prozent für Wohnungen welche weniger als 5 Jahre nach ihrem Kauf weiterverkauft werden erlassen. Die Geschäftssteuer wurde letztes Jahr als Teil des Konjunkturpakets gestrichen.

Quelle: Shanghai Daily

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