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25. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Auch wenn China zweitgrößte Volkswirtschaft wird: Armut bleibt ernste Herausforderung

Schlagwörter: Kommentar,China ,zweitgrößte Volkswirtschaft,Armut,Japan

China ist drauf und dran, Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abzulösen. In der Volksrepublik gibt es aber noch immer viele arme Menschen, weswegen noch viel zu tun bleibt.

China bleibt ein Entwicklungsland mit vielen armen Menschen und einem niedrigen Prokopfeinkommen, wie der Chef des Nationalen Statistikbüros letzte Woche während der Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten 2009 mahnte. Die Zahlen des letzten Jahres deuten darauf hin, dass China bald Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt überholen werden könnte. Das Bruttoinlandsprodukt BIP stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent an und erreichte 33,54 Billionen Yuan (3,3 Billionen Euro). Im vierten Quartal legte das Wachstum auf 10,7 Prozent zu, während es im dritten Quartal 9,1 Prozent betragen hatte, was Analysten zufolge eine beschleunigte Erholung bedeute.

Inflationsgefahr. Das rasche Wachstum sorgte für hitzige Diskussionen darüber, ob China per Ende 2009 bereits Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst hat, und erhöhte die Angst von Inflation in diesem Jahr. Japans BIP betrug 2008 rund 3,4 Billionen Euro, soll aber 2009 um mindestens 3 Prozent wegen der globalen Finanzkrise geschrumpft sein, wie manche Ökonomen sagen. Dies würde bedeuten, dass Chinas BIP größer sein würde. Tokio wird seine Wachstumszahlen voraussichtlich nächsten Monat veröffentlichen. Bank of America – Merrill Lynch schätzt Bloomberg zufolge jedoch, dass die Volksrepublik Japan letztes Jahr beim BIP noch nicht überholt hat, da dessen Wirtschaft zwar geschrumpft sei, die Berechnungen jedoch von Wechselkursschwankungen beeinflusst würden. Der Yen legte im Vergleich zum Dollar im Jahr 2009 um rund 10 Prozent zu, was automatisch das in Dollar gemessene BIP Japans erhöht. "Die Wahrscheinlichkeit, dass China Japan beim in Dollar gemessenen BIP überholt hat, ist für 2009 klein", erklärte Zuo Xiaolei, Chefökonom bei Galaxy Securities in Beijing. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten dieses Jahr in China ein Wachstum von 9,5 Prozent, was genug wäre, um Japan auf den dritten Rang weltweit zu verweisen. Goldman Sachs erwartet, dass China die USA im Jahr 2027 als größte Volkswirtschaft ablösen wird.

Herausforderungen. Ma Jiantang, Chef des Nationalen Statistikbüros erklärte jedoch, dass der Volksrepublik auch viele Hürden bevorstünden, wenn sie zur zweitgrößten Volkswirtschaft würde. "Dem UN-Standard, der bei einem Dollar pro Tag liegt, zufolge, gibt es in China noch immer 150 Millionen arme Menschen. Das ist die Realität in diesem Land. Trotz des BIP-Wachstums und wirtschaftlicher Stärke müssen wir anerkennen, dass China noch immer ein Entwicklungsland ist.", so Ma. Dem Internationalen Währungsfonds zufolge war Chinas BIP pro Kopf auf dem 106. Rang weltweit.

Ma erklärte auch, dass sein Büro die Preisentwicklungen sorgfältig überwachen würde. Der Konsumentenpreisindex, der wichtigste Inflationsindikator, stieg um 1,9 Prozent im Dezember, während er im November nur um 0,6 Prozent anwuchs, wie die Statistiken zeigen. Im ganzen Jahr 2009 ging der Index jedoch um 0,7 Prozent zurück. Ma erklärte, dass die Preisanstiege noch "milde und kontrolliert" seien, doch viele Ökonomen fürchten, dass der Konsumentenpreisindex in diesem Jahr in manchen Monaten 5 Prozent oder noch stärker steigen könnte. Wegen des strengen Winters und dem kommenden chinesischen Neujahrsfest wird erwartet, dass der Konsumentenpreisindex in den nächsten zwei oder drei Monaten stark ansteigen wird, wie Nomura International in einem Bericht sagte.

Quelle: China Daily

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