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01. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kolumnist von Times: Google wird fair besiegt

Der Kolumnist von Times Karabell vertritt die Auffassung, dass Google Chinas Internetzensur nur als Ausrede benutze, um sich aus dem Markt zurückzuziehen.

In den meisten westlichen Darstellungen wird Google als Beschützer westlicher Werte wie Redefreiheit und dem Recht auf Wissen gezeigt, während Chinas Zensurpolitik und Überwachung als Verletzung dieser Werte dargestellt wird. Zachary Karabell, Kolumnist von Time.com, zeigt eine andere Seite der Geschichte. In seinem Artikel hinterfragte er zwei von Googles Ausreden für sein Versagen in China und sagte eine weitere Verschiebung des globalen Wirtschaftsgleichgewichtes voraus.

Zum Einen machte Google die chinesische Zensur für seine Verluste in China verantwortlich. Doch Karabell denkt, dass Google durch den starken Wettbewerb aus dem Markt gedrückt worden war.

"Google ging es in China nicht so gut und geriet, wie viele in den letzten paar Tagen festgestellt haben, ins Hintertreffen gegen seine chinesische Konkurrenz Baidu", meinte Karabell auf Time.com. Er erklärte, dass es Yahoo und eBay ebenfalls nicht gelungen sei, in Chinas Informationsmarkt Fuß zu fassen. Yahoo sei vom chinesischen Unternehmen Alibaba.com besiegt worden und eBay habe den Kampf gegen Taobao verloren. Der Kommentator erklärte, dass diese Unternehmen einen starken Vorteil genössen, da die hohen Manager sich mehr mit dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld des Landes auskannten und sich der Bedürfnisse der Konsumenten besser bewusst gewesen seien.

Der zweite Grund, welcher Google für seine Besorgnis gegen China aufführte, war seine Ankündigung, dass es sich koordinierten Hackerangriffen aus China gegenüber sah. Doch Karabell erklärte auf Time.com: "Andere Länder betreiben auch Internetspionage, besonders Israel und natürlich die USA selber. Die Vereinigten Staaten beschäftigten über die National Security Agency die meisten Hacker der Welt." Aber nur dies in China bereitet eine große Wut, schreibt er. Doch dem Autor zufolge weise Google jegliche Verantwortung für das Versagen von sich und könnte die Verschiebung der globalen Wirtschaftsmacht ebenfalls verstecken.

"Chinas Internetzensur und Kontrolle ist eine Herausforderung für die unangefochtene Vorherrschaft westlicher Unternehmungen und der Dominanz des Silicon Valley in der Welt der neuen Technologien", schrieb Karabell.

Dies sei der Grund, warum Google und seine amerikanischen Chefs aus einem Maulwurfshügel in China einen Berg machten. Ihr Ziel könnte nicht die Zensur, sondern Chinas steigende Macht im Internet und in der Wirtschaft sein.

Quelle: China Daily

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