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25. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China kauft kein Gold vom Internationalen Währungsfonds

Entgegen Spekulationen dürfte China nicht die verbleibenden 191,3 Tonnen Gold vom Internationalen Währungsfonds (IWF) kaufen, um den Marktmechanismus nicht zu stören, sagte ein führender Branchenvertreter der Tageszeitung China Daily.

"Für China ist es nicht praktikabel, Goldbarren vom IWF zu kaufen. Jeder Kauf oder sogar jede Kaufabsicht würde zu Marktspekulationen und Preisschwankungen führen", sagte ein Vertreter des chinesischen Goldverbandes unter der Voraussetzung der Anonymität vorgestern.

China werde seine Goldreserven eher durch den Erwerb von Goldminen im Ausland stützen als auf dem internationalen Markt einzukaufen.

Einige Analysten sagten zuvor, dass China das Gold des IWF im Bemühen um Diversifizierung von seinen von US-Dollar dominierten Devisenreserven kaufen wolle. Schätzungen zufolge liegen mehr als 70 Prozent von Chinas 2,4 Billionen US-Dollar (1,77 Billionen Euro) Devisenreserven in Dollar vor.

Der IWF teilte vergangene Woche mit, dass er seinen Goldverkauf auf dem offenen Markt ausweiten wolle. Zentralbanken von Indien, Mauritius und Sri Lanka hatten der Institution im vergangenen Jahr 212 Tonnen Gold abgekauft.

Zhu Baoliang, ein Forscher des Staatlichen Informationszentrums sagte, China wolle seine Goldreserven aufgrund der beschränkten Goldmenge am Markt nicht erhöhen. "Gold nimmt nur einen kleinen Bestandteil der Landesreserven ein", sagte er.

Nach Angaben des staatlichen Devisenamtes besitzt China seit April 2009 rund 1054 Tonnen an Goldreserven. Das sind 1,2 Prozent des chinesischen Bruttosozialproduktes, jedoch immer noch weit unter dem Weltdurchschnitt von zehn Prozent.

Gao Rukun, ein Forscher am Beijing Gold Economy Center, sagte, dieser Anteil sei bei weitem zu niedrig. China solle seine Goldreserven bis zum Jahr 2014 auf 1800 Tonnen erhöhen.

Zhuang Jian, Volkswirt bei der Asian Development Bank sagte, der Kauf von IWF Gold helfe China nicht nur bei der Diversifizierung seiner Devisenreserven, sondern stärke auch den Yuan als internationale Währung.

Zhuang zufolge sollte China beim IWF aufgrund des Goldkaufs ein größeres Mitspracherecht haben. "China kann mit kleinen Käufen wie den 191,3 Tonnen von IWF Gold, im internationalen Markt starten. Kurzfristig wird der Markt mit Preisschwankungen reagieren, doch langfristig werden die Preise wieder auf das normale Niveau zurückgehen."

Der Goldwert nahm 2009 um 24 Prozent zu, nachdem er im Dezember einen Rekordpreis von 1227,50 US-Dollar (905,53 Euro) pro Unze erreicht hatte. Grund war der schwache Dollar, der die Nachfrage nach Gold als Alternativanlage anheizte.

China ist seit 2007 der weltgrößte Goldlieferant und übertraf Indien im Jahr 2009 als weltgrößter Goldkonsument.

Quelle: China Daily

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