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06. 04. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Harte Zeiten verlangen eine grüne Wirtschaft

Wenn die wirtschaftliche Lage zuhause und im Ausland schwieriger wird oder gar mit einer weltweiten Wirtschaftskrise einherkommt, dann wird die schon lange erwartete Restrukturierung der chinesischen Wirtschaft eine dringende Notwendigkeit.

Mittlerweile ist es beinahe zu einem unumkehrbaren, weltweiten Trend geworden, seine Volkswirtschaft kohlendioxidarmer zu gestalten. Dadurch lässt sich nicht nur der drohenden Gefahr der Erderwärmung etwas entgegensetzen, sondern auch die Wirtschaft fördern. Nun will auch China auf diesen Zug aufspringen. Für das bevölkerungsreichste Land der Welt, das vor erheblichen Herausforderungen bei der wirtschaftlichen Dynamik steht, bedeutet dies einen klaren Kurswechsel: Zuvor hatte China stets ein Wirtschaftsmodell befolgt, das die Vergrößerung des Bruttoinlandsprodukts im Auge hatte. Wenn es nun auf einen niedrigeren Kohlenstoffverbrauch schielt, kann China im weltweiten Trend bleiben, ohne dabei das Wirtschaftswachstum zu gefährden. Mehr noch: Viele glauben, dies sei der einzige Weg, der zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum und sozialen Fortschritt führt.

Die Produktion von Energie, welche auch als das "Lebenselixier der modernen Industrie" bezeichnet wird, hat mehr negative Auswirkungen auf die Umwelt gehabt, als jede andere Branche. Angesichts der sich ständig verschlechternden Umwelt sind sich immer mehr Völker einig, dass wir neue Energieformen entwickeln müssen, die weniger Schaden anrichten. Allerdings müssen wir uns davor hüten, die Schaffung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft lediglich mit der Förderung neuer Energieformen gleichzusetzen. Denn eine Wirtschaft mit geringem Kohlendioxidausstoß umfasst ein weitaus breiteres Spektrum. Eine kohlenstoffarme Wirtschaft reicht von der Nutzung neuer und erneuerbarer Energiequellen und der Entwicklung und Nutzung von kohlenstoffarmen Technologien bis zur Schaffung eines grünen Wirtschaftsmodells, welches die alten Modelle ersetzen kann.

China steht dabei vor einem Problem. Zwar ist das Land reich an Kohle, aber er verfügt nur über wenig Öl und Gas. Chinas Fortschritte bei der Entwicklung neuer und erneuerbarer Energieformen verliefen daher bisher eher harzig. Im Jahr 2008 sank der Anteil der Kohle am Primär-Energieverbrauch des Landes von 95 Prozent auf 68,7 Prozent. Der Anteil von Erdöl und Erdgas stiegen von 3,37 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent auf 18 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent. Die Anteile von Wasserkraft, Kernenergie und Windkraft stiegen von 1,61 Prozent auf 9,5 Prozent. Doch in den vergangenen acht Jahren zuvor hatte sich Chinas Energiemix kaum verändert. Auch auf einer zweiten Stufe der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs ist Thermokraft noch immer der Hauptenergieträger. Es ist daher notwendig, dass China seine eigenen kohlenstoffarmen Modelle entwickelt.

Angesichts der Tatsache, dass die Industrieleistung noch immer zu einem beträchtlichen Teil von Manufakturen erbracht wird, ist es unwahrscheinlich, dass eine Reform zur Schließung dieser Bereiche führen würde. China wird nicht in der Lage sein, solche Bereiche in allzu rascher Zeit zu modernisieren. China befindet sich derzeit in einer Phase der beschleunigten Industrialisierung und Verstädterung. Gleichzeit wachsen die Bevölkerung und der Verbrauch. Traditionelle Industrien bleiben daher notwendig, um das Land beim Verbessern der Infrastruktur zu unterstützen. Das vergleichsweise niedrige Einkommen hat für viele Chinesen ein materialistisches Leben wünschenswert gemacht. Spiritualität ist ein fernes, unerreichbares Ziel geworden.

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Quelle: China Daily

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