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06. 04. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Reformexperte fordert Wirtschaft mit höherer Konsumquote und geringerem Kohlenstoffausstoß

China brauche eine zweite Runde von Wirtschaftsreformen, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Dabei sei vor allem ein auf Konsum basierendes Wachstum von großer Bedeutung, sagte Wirtschaftsexperte Chi Fulin  im Rahmen eines Forums in Beijing.

Chi Fulin, the executive director of China Institute for Reform and Development, speaks at the New Century Global Corporation Forum on Wednesday. [Xu Lin / China.org.cn]

Chi Fulin, Direktor des chinesischen Instituts für Reform und Entwicklung, sprach am Dienstag auf dem Forum " New Century Global Corporation". Foto: Xu Lin / China.org.cn

Chi Fulin, Direktor des chinesischen Instituts für Reform und Entwicklung und stellvertretender Vorsitzender der chinesischen Forschungsgemeinschaft über die Reform des Wirtschaftssystem, vertrat die Ansicht, dass China bei einer zweiten Reformrunde darauf abzielen solle, künftig nicht mehr bloß hohe Investitionen anzuziehen, sondern ein Land zu werden, das auch viel konsumiert. Die erste Runde der Reformen hätte hauptsächlich der Umwandlung von einer Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft gegolten. Bei der weiteren Reform sollten nach Chis Ansicht besonders folgende vier Punkte berücksichtigt werden:

1. Wandel zum Wachstum durch Konsum. Chi sagte, dass der Konsum nur zu 49 Prozent der chinesischen Wirtschaftsleistung beitrage; der private Konsum sei mit 35 Prozent sogar noch geringer. Diese Zahlen sind viel tiefer als in den anderen BRIC-Staaten Brasilien, Russland und Indien. Chi schätzte, dass in den nächsten fünf Jahren der Anteil der privaten Einkommen von unter 60 Prozent auf 70 Prozent erhöht werden sollte; und der Anteil der Löhne von 40 auf 50 Prozent.

2. Schnellere Urbanisierung. Chinas Verstädterung hinke hinter der industriellen Entwicklung her. Statt einfach mit der industriellen Reform vorzubreschen, sollte sich China nunmehr eine ruhigere Zeit gönnen, um sich auf die neue Lage einzurichten. Bei der beschleunigten Verstädterung seien die nächsten fünf Jahre besonders wichtig, da sie geprägt seien von einer Debatte rund um die Landflucht und dem Mitspracherecht für Wanderarbeiter in den Städten. "Wenn in den kommenden fünf bis zehn Jahren alles gut läuft, sollte sich Chinas Urbanisierungsrate jährlich um 1 bis 1,2 oder gar 1,5 Prozent erhöhen. Dies ist bedeutend mehr als die derzeitige Wachstumsrate von 0,7 Prozent", sagte Chi. Unter dieser Voraussetzung sei anzunehmen, dass der Anteil der Stadtbewohner in China von 46 auf 52 Prozent steigen werde. "Damit würden wir in das Zeitalter der Urbanisierung eintreten", sagte Chi.

3. Mehr öffentliche Güter. Nach 30 Jahren Reform- und Öffnungspolitik ist das chinesische Volk in der Lage, seine grundlegenden Bedürfnisse zu befriedigen. Damit sei China in ein neues Zeitalter eingetreten, in welcher öffentliche Güter wie das Gesundheitssytem, die soziale Sicherheit, Arbeitsmöglichkeiten, die Umwelt und die öffentliche Sicherheit immer wichtiger werden. Um die Nachfrage danach zu befriedigen, müsse China seine Steuerstruktur in einer Weise anpassen, welche die soziale Gerechtigkeit schützt und damit eine nachhaltige Entwicklung fördert, so Chi.

4. Förderung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Die Politik solle sich auf das Sparen von Energie, die Reduktion von Emissionen und den Wandel des Lebensstils des Volkes konzentrieren. Laut Chi werde die Schaffung einer kohlenstoffarmen Volkswirtschaft eines der Hauptziele der staatlichen Investitionen werden. Gemäß der Nationalen Reform- und Entwicklungskommission werde China während der Periode des 12. Fünfjahresplans (2011-2015) mindestens 2,2 BillionenYuan (322,18 Milliarden US-Dollar) investieren, um die Kohlenstoffemissionen auf 40 bis 45 Prozent pro BIP-Einheit zu reduzieren.

Quelle: german.china.org.cn

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