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28. 04. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ende der Preisverhandlungen für Eisenerz in Sicht

Zahlreiche chinesische Stahlkocher haben in bilateralen Verhandlungen das vierteljährliche Preissystem für Eisenerz akzeptiert. Damit scheint ein Ende der diesjährigen Preisverhandlungen für Eisenerz in Sicht zu sein.

"Einige Stahlkocher, darunter wir selbst, haben das neue vierteljährliche Preissystem akzeptiert, das auf den durchschnittlichen Tagespreisen der vorhergehenden drei Monate basiert", sagte ein Verkäufer eines großen chinesischen Stahlunternehmens.

"Der Verband der chinesischen Eisen- und Stahlindustrie, China Iron and Steel Association (CISA), hatte Stahlunternehmen dazu aufgefordert, bis zum Abschluss der Verhandlungen keine Verträge mit den drei großen Bergbauunternehmen zu unterzeichnen. Doch wir können die Produktion nicht einfach einstellen, und deshalb haben die meisten Stahlhersteller, wie im vergangenen Jahr, bilaterale Verträge abgeschlossen", sagte der Unternehmensvertreter.

Die drei Bergbaukonzerne, Vale, Rio Tinto und BHP Billiton – brachen dieses Jahr eine 40 Jahre alte Tradition des Eisenerzverkaufs, indem sie von einer jährlichen Vertragsbasis auf eine vierteljährliche umstiegen.

Früheren Medienberichten zufolge erzielte Vale, der größte Lieferant, bei japanischen Stahlunternehmen eine Preissteigerung von 90 Prozent für ab April beginnende vierteljährliche Verträge.

Chinesische Stahlkocher waren gegen diese Änderung. CISA rief zu einem Boykott der drei Bergbaukonzerne auf. Aus dem Handelsministerium hieß es ebenfalls, dass ein langfristiges System immer noch Basis für Verhandlungen sein sollte.

China fand im vergangenen Jahr nicht zu einer Einigung mit BHP, Rio und Vale, nachdem CISA auf einem Preisnachlass von 45 Prozent der Preise von 2008 bestanden hatte.

Heimische Stahlunternehmen unterzeichneten jedoch Einzelverträge mit den drei großen Bergbauunternehmen über einen Preisnachlass von 33 Prozent, der auch von anderen asiatischen Stahlkochern akzeptiert wurde.

Stark gestiegene Eisenerzpreise belasten chinesische Stahlunternehmen und führen zu Bedenken, dass die Gewinnmargen bei sinkenden Stahlpreisen langfristig sinken könnten.

Einem Bericht der Zeitung Shanghai Securities News zufolge, haben chinesische Stahlunternehmen einen vierteljährlich festgelegten Beschaffungspreis für in Brasilien gehandeltes Erz zu einem Preis von 110 US-Dollar (83 Euro) akzeptiert. Das Preiswachstum werde dieses Jahr für die chinesische Stahlindustrie zu höheren Ausgaben von 90 Milliarden Yuan (10 Milliarden Euro) führen. Die gesamte Branche verzeichnete im Jahr 2009 einen Nettogewinn von 69 Milliarden Yuan (7,6 Milliarden Euro).

Mysteels Marktpreisindex, ein führender Indikator für heimische Stahlpreise, fiel am vergangenen Freitag um 169 Punkte, nachdem die Regierung neue wirtschaftspolitische Instrumente zur Eindämmung des chinesischen Immobilienmarktes angekündigt hatte. Das sind 0,6 Prozent weniger als die Woche zuvor.

Analysten schätzten, dass der Aufwärtstrend der Eisenerzpreise nicht lang andauern werde, da die meisten Händler bereits pessimistisch gegenüber der künftigen Marktentwicklung seien.

Die Tagespreise für Eisenerz könnten aufgrund der Befürchtung, dass China Maßnahmen zur Drosselung seines Wirtschaftswachstums einsetzt, in den kommenden Wochen um 30 Prozent fallen, schrieb die Schweizer Großbank UBS kürzlich in einem Bericht.

Li Yizhong, Minister für Industrie und Informationstechnologie, warnte Anfang April davor, dass China im Hinblick auf die steigenden Industriepreise im eigenen Markt vorsichtig sein müsse, denn diese könnten das Ziel gefährden, den Anstieg des Verbraucherpreisindexes dieses Jahr auf drei Prozent zu begrenzen.

Barpreise für 63-prozentiges Eisenerz im Handel zwischen Indien und China, dem weltgrößten Käufer von Eisenerz, könnten der UBS zufolge auf 130 US-Dollar (96 Euro) pro metrische Tonne inklusive Frachtkosten sinken.

Der Barpreis für 63,5-prozentiges Eisenerz lag am Montag zwischen 185 bis 187 US-Dollar (136 bis 138 Euro), wie Mysteel auf seiner Webseite schrieb.

Quelle: China Daily

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