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08. 06. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der genaue Ausgabepreis für die am Börsengang der Agricultural Bank of China ausgegebenen Aktien wurde noch immer nicht veröffentlicht. Er wird wohl erst kurz vor der Ausgabe bekannt gegeben werden, um die ohnehin schon volatilen Märkte nicht zu beeinflussen.
Die Agricultural Bank of China (ABC) bereitet sich auf ihren Megabörsengang Mitte Juli vor. Analysten und Bankangestellte, die mit dem Projekt betraut sind, erklärten jedoch, dass es noch immer zu früh sei, um die Ausgabepreise der Aktien festzulegen.
Quellen zufolge werde die Staatsbank die Listingkomitees der Shanghaier und Hongkonger Börse am Donnerstag um Genehmigung ersuchen. Derweil gibt es viele Spekulationen darüber, wie viele Aktien die an der Bilanzsumme gemessen drittgrößte Bank der Volksrepublik ausgeben wird. Es ist aber davon auszugehen, dass dies der größte Börsengang in der Geschichte werden wird und Chinas jahrzehntelange Privatisierungsstrategie bei den Staatsbanken vollendet. Pan Gongsheng, Vizepräsident der Bank, erklärte: „Unser Haus muss die Ausgabepreise erst noch festlegen, dies kann aber erst nach ein paar Informationsveranstaltungen geschehen. Es gibt viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen – darunter die Zukunftsaussichten für die Bank, die Investorennachfrage und die Marktkonditionen.“ Die Staatsbank möchte im Juli bis zu 51,4 Milliarden Aktien ausgeben, welche 16 Prozent ihres Eigenkapitals vertreten würden. Die genaue Menge der auszugebenden Aktien bestimmt sich jedoch durch die Entwicklung der Marktkonditionen, wie Insider der Zeitung China Business Weekly erzählten.
Banken suchen Kapital. Da mehrere chinesische Grossbanken sich auf den Kapitalmärkten nach dem Rekordkreditwachstum letztes Jahr Geld beschaffen wollen, möchte die ABC ihren Börsengang möglichst vor den Aktionen ihrer Konkurrenten abwickeln. Die in letzter Zeit volatilen Märkte verschlechterten jedoch die Aussichten für den Börsengang. Der Shanghai Composite Index fiel seit Mitte April um 19 Prozent, da viele Investoren fürchten, dass die Einschränkung der Geldmenge das Wirtschaftswachstum hemmen könnte. Während derselben Periode fiel jedoch auch der Hongkonger Heng Seng Index um etwa 8 Prozent, wobei der Grund dort wohl in der Angst vor Verlusten durch die europäische Schuldenkrise liegt. Analysten zufolge machten die Marktkorrekturen jedoch die Aktien der Grossbank für die Investoren attraktiver, da die chinesischen Bankaktien jetzt ein zu einem tieferen Kurs-Buchwert-Verhältnis gehandelt werden. Die drei anderen großen staatlichen Banken, die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die China Construction Bank und die Bank of China, werden derzeit zu etwa dem 1,8-Fachen ihres Buchwertes im Jahre 2010 gehandelt, was Analysten zufolge auch Hinweise für die Preise der ABC-Aktien geben könnte.
Nach mehreren Gesprächsrunden zeigten sich diverse nahöstliche Staatsfonds, darunter die Kuwait Investment Authority und institutionelle Investoren der Vereinigten Arabischen Emirate an einer Investition in die Bank interessiert. Bis zum Börsengang ist der chinesische Staatsfonds mit seiner Investition von 1,8 Milliarden Euro der einzige Investor der Bank. Als die Grossbank, welche die 800 Millionen chinesischen Bauern und den Agrarsektor des Landes bedient, erhielt sie im Mai von der Regierung Steuerermäßigungen für 561 Landkreisfilialen in acht Provinzen. Dies soll Analysten zufolge den Gewinn der Bank um bis zu 5 Milliarden Yuan (600 Millionen Euro) erhöhen. Der Vorsitzende der Bank, Xiang Junbo, erklärte in einem früheren Interview, dass sein Haus viel Wachstumspotential besitze auf Grund seines weiten ländlichen Netzwerkes. Dies auch besonders vor dem Hintergrund, dass die Urbanisierung eine der wichtigsten Megatrends während der nächsten zehn Jahre in der Volksrepublik sein wird. Letztes Jahr vermeldete die Bank einen Nettogewinn von 65 Milliarden Yuan (7,9 Milliarden Euro), 26,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote betrug per Jahresende 10,07 Prozent, der Anteil schlechter Kredite 2,91 Prozent.
Quelle: China Daily
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