Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
29. 06. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

ABC-Börsengang könnte 16 Milliarden Euro einbringen

Der Börsengang der Agricultural Bank of China könnte bei den vorgelegten Preisrahmen etwa 16 Milliarden Euro einbringen. Werden die Optionsvergaben hinzugezählt, so könnte dies der bisher größte Börsengang der Welt werden.

Die Agricultural Bank of China (ABC) setzte einen Preisrahmen für den Shanghaiteil ihres Börsengangs, mit welchem sie 16,3 Milliarden Euro an Kapital auftreiben würde. Die Beijinger Bank wird 22,2 Milliarden Aktien in Shanghai für 2,52 bis 2,68 Yuan (0,3 bis 0,32 Euro) pro Aktie auf den Markt bringen. Die ABC, Chinas größte Bank an der Kundenzahl gemessen, legte letzte Woche den Preis für ihren Börsengang in Hongkong auf 2,88 bis 3,48 Hongkong-Dollar (0,30 bis 0,36 Euro) pro Aktie fest. Der Vorsitzende der Bank, der 53-Jährige Xiang Junbo, bringt die größte vollkommen staatliche Bank Chinas an die Börse. Dies nachdem der Shanghai Composite Index dieses Jahr 22 Prozent eingebrochen war und Fitch Rating warnt, dass die Rekordkreditvergabe im Jahr 2009 den Banken illiquide Kredite bescheren könnte. Der Börsengang ist der letzte Teil des seit Jahrzehnten andauernden Restrukturierungsprozesses in der chinesischen Bankenindustrie, der die Regierung etwa 530 Milliarden Euro kostete. "Dies könnte den Bankaktien und dem Gesamtmarkt Auftrieb verleihen", meinte Leo Gao, der für rund 500 Millionen Euro bei APS Asset Management in Shanghai verantwortlich ist. "Man sollte die Aktien Anfangs besser günstig anbieten, um ihre Raum für Anstiege zu bieten, als dass man mit einem Minus startet."

Gegen den Trend. Chinas Börsengänge stiegen dieses Jahr im Gegensatz zu den globalen Märkten an. Weltweit haben bereits über 30 Unternehmen seit Anfang Mai ihren Börsengang verschoben oder abgesagt, wie die Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zeigen. ABC Aufsichtsratssekretär Li Zhenjiang konnte jedoch nicht für einen Kommentar erreicht werden. Die Shanghaipreise müssen noch von der chinesischen Wertschriftenregulationskommission genehmigt werden. Der Preisrahmen bedeutet auch, dass die Agricultural Bank definitiv Überverteilungsoptionen anbieten muss, um den Rekord des größten Börsenganges ihres Konkurrenten, der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), zu brechen. Die ICBC beschaffte sich bei ihrem Börsengang im Oktober 2006, dem bis heute größte Börsengang aller Zeiten, 17,8 Milliarden Euro. Die Agricultural Bank of China würde 18,8 Milliarden Euro an Kapital erhalten, wenn sie die Verkaufszahlen um 15 Prozent übertreffen kann, wie die Bloombergdaten zeigen.

Staatsfonds investieren. Die ABC reservierte Hongkongaktien im Wert von 4,4 Milliarden Euro des Börsenganges für institutionelle Investoren, so der Bankenbericht vom 25. Juni. Die Qatar Investment Authority wird dabei Aktien im Wert von 2,3 Milliarden Euro erwerben, Kuwait investiert weitere 650 Millionen Euro. Derartige Investoren sind die Eckpfeiler eines Börsengangs. Ihnen werden Börsengangsaktien reserviert, wenn sie versprechen, die Aktien über einen Mindestzeitraum zu halten. Die obere Preisgrenze der in Shanghai ausgegebenen Aktien reflektiere in etwa den 1,6-fachen Buchwert des Konzerns dieses Jahr, erklärte Li Qing, ein Shanghaier Analyst bei Everbright Pramerica Fund Management. Dies ist relativ wenig, verglichen mit dem Preis zu Buchverhältnis der Konkurrenzbanken. Die Beijinger ICBC weist hier beispielsweise ein Verhältnis von 1,83 auf, die Shanghaier China Construction Bank eines von 1,81. Die Bank of China, die an der Bilanzsumme gemessen per 31. März drittgrößte Bank der Volksrepublik, die von der Rentabilität her ähnlich wie die ABC dasteht, wird jedoch nur zu einem Preis gehandelt, der 1,53 mal höher als der Buchwert des Konzerns liegt.

Kreditwachstum. Die Agricultural Bank of China bediente per Ende letzten Jahres 320 Millionen Kunden und hatte 23.624 Filialen in China. Sie vergab letztes Jahr etwa eine Billion Yuan (120 Milliarden Euro) an neuen Krediten, was der Wirtschaftleistung Neuseelands entspricht. Am 31. Dezember waren 2,91 Prozent der Kredite als illiquide eingestuft. Das Finanzinstitut hatte Eigenkapitalreserven in der Höhe von 10,1 Prozent per Ende 2009, was die Tiefsten unter Chinas Staatsbanken sind. Sie peilt für die Periode 2010 bis 2012 ein Mindestverhältnis von 11,5 Prozent an. Der in Yuan abgewickelte Börsengang in Shanghai wird von CICC, Citic Securities, China Galaxy Securities und Guotai Junan Securities durchgeführt. Der Hongkonger Teil des Börsengangs wird von der China International Capital Corporation, von der Deutschen Bank, Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Macquarie und Morgan Stanley sowie der Investmentabteilung der ABC selber abgewickelt werden.

Quelle: China Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr