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09. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Einheitliches Preissystem soll Preise für seltene Erden stützen

China möchte als Weltmarktführer höhere Preise für seine Exporte von Seltenerdmetallen erzielen und den umweltschädlichen illegalen Abbau der Metalle bekämpfen. Neue Kartelle sollen hierbei helfen.

Die chinesische Zentralregierung plant einen einheitlichen Preissetzungsmechanismus für Seltenerdmetalle in fünf Provinzen und autonomen Gebieten, um zu verhindern, dass die kostbaren Ressourcen unterbewertet werden, wie Industriekenner sagten. Der Plan, der bereits im nächsten Monat in Kraft treten soll, betrifft die ressourcenreichen Provinzen Jiangxi, Fujian, Guangdong und Hunan sowie Guangxi, das Autonome Gebiet der Zhuang-Nationalität. Seltenerdmetalle umfassen 17 Elemente wie Terbium, Thulium und Yttrium. Sie finden in verschiedenen Produkten Verwendung wie in Windturbinen, Hybridautos, Mobiltelefonen und Raketen. China ist der größte Anbieter dieser Ressource.

Der Schritt zur Vereinheitlichung der Preisfestlegung bei Verhandlungen wird von einer Behörde der Zentralregierungen unterstützt. Der Preis soll einmal monatlich festgelegt werden, um die natürlichen Ressourcen vor Übernutzung zu schützen und übermäßigen Wettbewerb zwischen den fünf Gebieten zu verhindern. Der Plan muss aber auch von den Lokalregierungen unterstützt werden. "Langfristig soll der Einfluss der lokalen Bergbaufirmen auf dem globalen Mineralmarkt wachsen", so ein Insider. "Der Preisfestlegungsmechanismus wird die unterbewerteten Preise für seltene Erden stützen und chinesischen Produzenten noch mehr Macht auf dem globalen Markt geben", erklärte Peng Bo, ein Analyst bei Guosen Securities. Das Land- und Ressourcenministerium wollte jedoch keinen Kommentar hierzu abgeben. Das Industrie- und Informationsministerium und die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission konnten für einen Kommentar ebenfalls nicht erreicht werden.

Preise sollen steigen. Die Regelung könnte auch insofern Signifikant sein, als dass zügelloses, illegales Abbauen von Seltenerdmetallen in Südchina zu einem Marktchaos bei der Preisfestlegung wie auch zu heftiger Umweltverschmutzung geführt hat. "Wir unterstützen den Mechanismus vorbehaltlos, da er definitiv die Transparenz verbessern und die Preise stabilisieren wird, was wiederum gut für das Geschäft ist", verkündete ein Funktionär einer großen südchinesischen Bergbaugesellschaft, welcher anonym bleiben wollte. Manche der wichtigsten seltenen Erden wie Neodym kosten inzwischen 190.000 Yuan (22.000 Euro) pro Tonne, während sie im Jahr 2008 für 80.000 Yuan (9300 Euro) pro Tonne gehandelt wurden. Grund dafür ist der Kampf gegen den illegalen Abbau sowie die tiefere Produktion und die verringerten Exporte. Die chinesischen Behörden begannen im Juni mit einem landesweiten Kampf gegen illegalen Seltenerdabbau. Davor stoppte die Regierung die Vergabe neuer Lizenzen für Mineralienexploration bis am 30. Juni 2011.

China hat einen Marktanteil von 95 Prozent beim weltweiten Seltenerdabbau. Jedoch besitzt das Land nur 59,3 Prozent der globalen Reserven der Ressource. Entwickelte Länder wie die Vereinigten Staaten und Japan hängen fast vollständig von Chinas Exporten der Ressource ab. Im Gegensatz zu Südchina existiert in der inneren Mongolei im Norden ein von Baotou Steel Rear-Earth High-Tech kontrolliertes Monopol und der illegale Abbau wurde fast vollständig durch Einheitspreise gestoppt. Die verzweigten Distributionskanäle im Süden machen es schwierig, den illegalen Abbau zu kontrollieren. Dieser ist jedoch Analysten zufolge der Grund für die tiefen Preise der Mineralien. "Die fünf Regionen werden auch ein gemeinsames Transport- und Verkaufssystem für die Mineralien einführen", so ein Branchenkenner. Die fünf Regionen sollen die Bergbauressourcen integrieren und langfristig durch drei bis fünf Kartelle bewirtschaften. "Nur provinzübergreifende Allianzen können dabei helfen, die illegalen Bergbauaktivitäten in der Region einzudämmen", erklärte Peng.

Quelle: China Daily

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