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19. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Bambushersteller boomen mit grüner Industrie

Der Bambusanbau bringt nicht nur den Bauern, sondern auch der Umwelt viel. Inzwischen entsteht eine boomende Industrie für Güter, die aus Bambus hergestellt werden und eine ökologische Alternative zu Erdölprodukten bieten.

Chinas Bambusindustrie wird zu einem Träger der Forstwirtschaft des Landes und hält auch eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes inne, erklärte ein Industriefunktionär in Beijing. Mit 5,4 Millionen Hektaren Bambusanbaufläche und einem jährlichen Wachstum von 100.000 Hektaren ist China der führende Bambushersteller der Welt. Das Land hat nicht nur den höchsten Produktionsoutput, sondern auch die höchsten Bambusreserven und die breiteste Artenvielfalt, erklärte Jiang Zuhui, Aufsichtsrätin des Internationalen Netzwerks für Bambus und Rattan INBAR. Die chinesische Regierung fördert die Bambusindustrie, um ihre Umweltschutzziele und eine grünere Entwicklung der Wirtschaft zu erreichen, da Bambus sowohl ökonomische wie auch ökologische Gewinne bringt, erklärte Jiang in einem Exklusivinterview mit Xinhua. Einem Bericht der INBAR aus dem Jahr 2009 zufolge ist Bambus umweltfreundlich, da er während seines Wachstums Kohlendioxid absorbiert und in Sauerstoff umwandelt. Die Pflanze behält dabei mehr Kohlendioxid ein als alle vergleichbaren Bäume.

Um die Bambusindustrie voranzutreiben, fördert die chinesische Regierung auch technische Innovationen. "Nahezu 200 Patente für neue Nutzungsmöglichkeiten von Bambus wurden angemeldet, was die ganze Branche stark vorwärts bringt", so Jiang. Neue Verarbeitungstechniken führten zu einer Vielfalt neuer Bambusprodukte, so beispielsweise Rohbambus, Gebrauchsgüter, Kunstgegenstände, Teller und Bambuskohle. Diese werden bereits in vielen Branchen wie zum Beispiel in der Baubranche, der Verpackung, der Logistik, in der Medizin und in der Tourismusbranche eingesetzt. Die weitere Öffnung hin zum Ausland hat der Branche zudem noch weiteren Aufschwung verliehen. Gesundheitsprodukte und Teller aus Bambus wurden in Südostasien, Europa und Amerika beliebt, erklärte sie.

Millionen neuer Arbeitsplätze. Chinas Bambusindustrie schaffte über 35 Millionen Stellen und ist Teil der neuen wirtschaftlichen Entwicklung der größten Landwirtschaftsnation der Welt. Die Bambusbranche produzierte 70 Milliarden Yuan (8,0 Milliarden Euro) letztes Jahr. Jiang gestand aber auch ein, dass trotz aller positiven Signale auch weiterhin Probleme in der Branche existierten. "Die Unausgeglichenheit der regionalen Entwicklung, die zu tiefe Nutzung gewisser Bambusarten und die tiefe Produktivität sorgen dafür, dass viel Potential ungenutzt bleibt. Die meisten Bambushersteller sind Kleinbetriebe. Diejenigen mit einer Jahresproduktion von mehr als einer Million Yuan machen gerade einmal 8 Prozent aller Betriebe in der Branche aus", erklärte sie. Jiang forderte den Aufbau einer Hightechindustrie zur Förderung der Effizienz der Branche mit mehr technologischen Innovationen und einer Optimierung der Produktionsstruktur. "Die Entwicklung der Bambusindustrie ist von größter Wichtigkeit für den Umweltschutz und die Entwicklung einer grüneren Volkswirtschaft", so Jiang. Die chinesische Regierung versprach letzten November, dass sie die Treibhausgasemissionen pro Bruttoinlandprodukt um 40 bis 45 Prozent bis 2020 verglichen mit dem Niveau von 2005 senken wird.

Quelle: Xinhua

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