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20. 07. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die ABC-Aktien können die Erwartungen nicht erfüllen und liegen derzeit nur leicht über ihrem Ausgabewert. Grund dafür ist einerseits die Anlagenstruktur der Bank, andererseits aber auch das unsichere Gesamtumfeld.
Die Aktien der Agricultural Bank of China (ABC) schlossen leicht über dem Ausgabepreis nach einem bescheidenen Anfang in Shanghai und Hongkong. Der enttäuschende Kursverlauf zeigt Analysten zufolge jedoch die Skepsis der Investoren bezüglich der Qualität der Bilanz und der Wachstumsaussichten der Bank. "Der Markt ist noch immer voller Unsicherheit bezüglich der Frage, ob die Aktien in den kommenden Tagen unter ihren Börsengangspreis fallen, obwohl die Bank bis jetzt den Aktienpreis über dem Ausgabeniveau halten konnte", erklärte Huang Xuejun, Analyst bei Guosen Securities.
Die Aktien der Bank verloren am Freitag in Shanghai 0,4 Prozent und schlossen bei 2,69 Yuan, kaum über dem Ausgabepreis von 2,68 Yuan. Während des Börsengangs am Donnerstag legte der Titel nur 0,8 Prozent zu, was die tiefste Zunahme der neun chinesischen Banken, die in den letzten vier Jahren an die Börse gingen, war. Analysten zufolge zeigt der Kursverlauf, dass die Investoren gegenüber der langfristigen Gewinnentwicklung der Bank und gegenüber der Gesundheit ihres Landwirtschaftsgeschäfts skeptisch sind. Doch die Bank kann immer noch den Börsengang der Industrial and Commercial Bank of China, die mit 17 Milliarden Euro den bisherigen Börsengangsrekord hält, übertreffen. Sie müsste dazu die Überverteilungsoption oder die Mehrzuteilungsoption dazu einsetzen, 15 Prozent zusätzliche Aktien auszugeben.
Verunsicherte Märkte. ABC wagte ihren Börsengang als letzte der vier großen chinesischen Banken und legte ihn in eine harte Zeit für chinesische Aktien, da Chinas Börse dieses Jahr bereits fast 25 Prozent einbüsste und mehre Börsengänge damit endeten, dass die Aktien gleich am ersten Tag unter ihren Ausgabewert fielen. "Der Titel war während seines Börsengangs nicht volatil, was zeigt, dass die Investoren wohl auf langfristige Gewinne setzen und nicht auf kurzfristige Kursgewinne spekulieren. Die Investoren sollten nicht überpessimistisch sein, da der Einfluss der Geldmengenverringerung bald nicht mehr zu spüren sein wird", erklärte Li Daxiao, Vorsitzender des Forschungsinstitutes der Shenzhener Beratungsfirma Yingda Securities. Die Ratingagentur Moody’s erhöhte ihre Bewertung für die Kapitalpositionen der Bank und ihre Fähigkeiten, mit schlechten Krediten umzugehen. Die Agentur erklärte, dass ABC so aufgestellt sei, dass sie von Chinas Urbanisierung und von den Regierungsmaßnahmen zur Förderung der Einkommen der ländlichen Bevölkerung profitieren wird. Sie besitzt ein weitverzweigtes Filialnetzwerk in den ländlichen Gebieten Chinas. Die Agentur warnte jedoch auch vor Risiken, die sich in den Aktiva der Bank befinden, besonders vor den Darlehen an Lokalregierungen für Fahrzeuge und vor den Gläubigern auf dem Land. Marktbeobachter sind der Auffassung, dass der Börsengang der Agricultural Bank of China in den nächsten Tagen wohl kaum zu stärkeren Schwankungen führen dürfte. Der Shanghai Index wird daher wahrscheinlich zwischen 2400 und 2500 Punkten stagnieren, da es kaum positive Faktoren gibt, um die Märkte kurzfristig anzutreiben.
Quelle: China Daily
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