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27. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Huawei zeigt sich von Motorola-Klage unbeeindruckt

Motorola klagte Huawei der Industriespionage an. Der chinesische Konzern wehrt sich jedoch gegen die Klage und sagt, er habe nichts mit der Sache zu tun.

Der chinesische Telekomausrüstungshersteller Huawei Technologies wird auch weiter versuchen, im US-Markt zu expandieren, trotz der jüngsten Klage des Mobiltelefonherstellers Motorola gegen den chinesischen Konzern wegen Industriespionage. Die chinesische Unternehmung plant seit langem, in den amerikanischen Markt durch Firmenübernahmen vorzudringen. Nokia Siemens Networks NSN kaufte das Funknetzgeschäft Motorolas für 923 Millionen Euro und Ericsson wendete letztes Jahr 869 Millionen Euro zum Kauf des Funknetzgeschäfts des Nortel Networks Konzerns auf. Chinesische Firmen zeigten sich für diese Geschäfte ebenfalls interessiert.

Huawei expandiert. Analysten sind aber der Auffassung, dass Huawei durch die Geschäfte auch Kunden gewinnen könnte, so beispielsweise Kunden die von der NSN-Übernahme betroffen sind. "Ich glaube, Motorolas Plan für ein Gerichtsverfahren ist taktischer Natur", sagte Wang Yuquan, oberer Berater der Beratungsfirma Frost & Sullivan China. "Jetzt ist eigentlich die Zeit für Huawei, um im US-Markt zu expandieren, gekommen, da die NSN-Übernahme viele Motorolakunden betreffen wird." Motorola verkündete derweil am Mittwoch, dass Huawei vertrauliche Informationen über seine Mobilnetzausrüstung gestohlen habe. Einer der ehemaligen Ingenieure des Unternehmens, der jetzt bei einem Partner Huaweis Namens Lemko arbeite, habe Informationen über einen neuartigen Sendeempfänger und weitere Motorolatechnologie mit Ren Zhengfei, dem Gründer Huaweis, geteilt.

"Die Klage entbehrt jeglicher Grundlage und ist vollkommen unangebracht. Huawei pflegt keinerlei andere Beziehungen mit Lemko als ein Wiederverkaufsabkommen. Wir werden uns gegen diese unbegründete Anklage zur Wehr setzen", verkündete Huawei in einer Stellungsnahme per Email an China Daily. Das Unternehmen verzeichnete letztes Jahr ein Umsatzwachstum von 19 Prozent auf 149,1 Milliarden Yuan (16,9 Milliarden Euro), während das Unternehmen im Vorjahr erst 125,2 Milliarden Yuan (14,2 Milliarden Euro) erwirtschaftete. Der chinesische Konzern überholte somit NSN als zweitgrößten Telekomausrüstungshersteller der Welt, wie ein Bericht der Forschungsfirma Gartner zeigte.

Huaweis Expansion in entwickelten Märkten wie in den USA und in Europa wurde jedoch oft mit Argwohn betrachtet, da man Sicherheitsprobleme befürchtete. Im Jahr 2008 genehmigte die US-Regierung beispielsweise den Kauf der 3Com Corporation durch Huawei nicht. "Der US-Markt ist wichtig für Firmen wie Huawei. Ich glaube, dass Huawei nun vermehrt in Amerika expandieren wird", erklärte James Lei, Direktor der Forschungsfirma In-Stat China. Huawei wollte am Mittwoch keinen Kommentar zu seinen Expansionsplänen in den Vereinigten Staaten abgeben. Das Unternehmen soll aber John Bellinger, ehemaliger Rechtsberater des US-Außenministeriums, angeheuert haben, um ihm bei seiner Expansion zu helfen. Huawei erklärte, dass es ein Umsatzwachstum von 20 Prozent erwarte auf Grund der Fortschritte schneller Mobilverbindungen rund um die Welt.

Quelle: China Daily

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