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06. 08. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Ratingagentur weist S&P’s Kritik zurück

Führende westliche Ratingagenturen stellen die Qualität der chinesischen Ratingagentur Dagong in Frage und halten ihr Rating für "populistisch". Dagong weist diese Kritik jedoch entschieden zurück.

Der Vorsitzende der chinesischen staatlichen Ratingagentur wies die Kritik seiner ausländischen Konkurrenten, Populismus zu betreiben, zurück und betonte die Unabhängigkeit, Objektivität und Fairness seiner Agentur. Nach langwierigen Untersuchungen der Kreditmärkte- und Regulationen und mit ihrer langjährigen Erfahrung mit Ratings veröffentlicht die Dagong Global Credit Rating Corporation seit der Krise flächendeckende Ratings. Dies entkräfte die Kritik, dass sie Populismus praktiziere, erklärte Guan Jianzhong, Vorsitzender der Agentur, am Mittwoch in einem Exklusivinterview mit Xinhua.

Währungsverluste. Am Dienstag sagte Harold "Terry" McGraw III, Präsident und Geschäftsleiter der amerikanischen McGraw-Hill Companies, der Standard & Poor's gehört, dass die chinesische Ratingagentur den "Launen des Volkes" folge. Die verwendeten Prozeduren, Regulationen, Annahmen und Kriterien seien zudem undurchsichtig.

Guan drohte aber, dass es unverantwortlich für eine westliche Ratingagentur sei, eine neue internationale Agentur als "populistisch" zu bezeichnen, statt die eigenen hoch politischen Ratings kritisch zu beurteilen. "Standard & Poor's warnten die Investoren nicht vor der Währungsabwertung der verschuldeten Länder, was diese viel Geld kostete, da sich die Schulden abwerteten. Dieses Verhalten macht das internationale Kreditsystem instabil", ärgerte sich Guan.

Er wies auch Berichte zurück, gemäß welchen er gefordert haben soll, dass die Regierung mehr Kontrolle bei den Ratingentscheiden haben sollte. "Das ist total absurd. Ich habe so etwas nie gesagt", so Guan. "Dagong blieb bei ihrer unabhängigen, unparteiischen und fairen Position, wohingegen diverse US-Agenturen hinterfragt werden müssen, da sie eine enge Beziehung zu ihren Aktionären und Kunden pflegen", sagte Guan und gab zu bedenken, dass der US-Milliardär Warren Buffet Moody's größter Aktionär ist. Er verteidigte auch die Transparenz und Offenheit seines Unternehmens. "Wir werden bald eine englische Version über die beim Schuldenrating verwendeten Standards und Methodologien veröffentlichen"; versprach Guan.

Politik mischt sich ein. McGraw erzählte der Financial Times weiter, dass die internationalen Ratingagenturen wie S&P, Moody's und Fitch von Politikern, Kommentatoren und Mitbewerbern rund um die Welt unfair behandelt worden seien. Guan zufolge seien die Stimmen professioneller Ratingagenturen aus Entwicklungsländern eine Herausforderung für die monopolistischen westlichen Firmen. Dies sei aber wichtig für die Gesundheit der globalen Ratings.

Dagong veröffentlichte sein Staatsrating am 11. Juli. Es wurden 50 Ländern, deren BIP 90 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung ausmacht, bewertet. Bei 27 Ländern seien stark unterschiedlichen Resultate herausgekommen als bei den Ratings der westlichen Rivalen. So wurden Brasilien und andere Schwellenländer auf Grund ihrer politischen Stabilität und ihres starken Wirtschaftswachstumsbesser bewertet. Die USA, Frankreich und andere entwickelte Länder wurden jedoch auf Grund ihrer steigenden Staatsverschuldung und ihres langsamen Wirtschaftswachstums viel schlechter bewertet.

Quelle: Xinhua

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