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11. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Rasch steigender Yuan ist eine "Gefahr für die Weltwirtschaft"

Schlagwörter: Weltwirtschaft, Yuan, Aufwertung

Der chinesische Yuan kletterte am Freitag auf den höchsten Stand seit 1993 inmitten der wachsenden Auslandsnachfrage nach einer schnelleren Währungsaufwertung.

Ein hochrangiger chinesischer Beamter warnte davor, dass ein zu rascher Anstieg des Yuan der Weltwirtschaft und China schaden könne.

Der Yuan wurde am Freitag mit 6,6830 gegenüber dem Dollar gehandelt. Das ist ein Anstieg von 22 Prozent, seitdem China seine Bindung an den US-Dollar löste und versprach, den Yuan flexibler zu halten.

China will sich auf ein System flexibler Wechselkurse bewegen, doch, "unser Ansatz wird ein allmählicher Prozess sein", sagte Yi Gang, stellvertretender Geschäftsführer der People's Bank of China, der Zentralbank des Landes, bei einem Forum im Rahmen der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank am Donnerstag in Washington.

"Wir werden dazu beitragen, das globale Ungleichgewicht durch eine allmähliche Aufwertung des Yuan zu korrigieren", sagte Yi, auch Leiter des Staatlichen Devisenamtes.

Yis Kommentar spiegelte den Ton von Ministerpräsident Wen Jiabao bei seinem Besuch in Europa wieder, wobei er europäische Regierungschefs aufforderte, auf China keinen Druck für einen stärkeren Yuan auszuüben. Er warnte, eine starke Aufwertung könne zu sozialen Unruhen in China führen und "zu einer Katastrophe für die Welt".

"Die Forderung nach einer raschen Aufwertung des Yuan ist unvernünftig, weil es Zeit braucht, bis die Ressourcen nach einer Aufwertung aus dem Handelsbereich, in den Nicht-Handelsbereich übergehen", sagte Chen Daofu, leitender Volkswirt im Entwicklungsforschungszentrum des chinesischen Staatsrates.

"Eine schnelle Aufwertung wird den Ressourcenfluss blockieren, was zu schweren sozialen und wirtschaftlichen Problemen und zu Wachstumsstopp führen kann", sagte er.

Zhao Xijun, stellvertretender Leiter der Finanzabteilung der Renmin Universität, sagte, es sei nicht im Interesse des Auslands, wenn Chinas Wachstum an Geschwindigkeit verliere, da das Land eine führende Kraft für die Erholung der Weltwirtschaft sei und zu einem großen Importeur heranwachse.

Die chinesische Wirtschaft werde dieses Jahr um 10,5 Prozent wachsen, Prognosen zufolge die Weltwirtschaft nur um 4,8-Prozent.

Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete vergangene Woche ein Gesetz, dass den USA erlaubt, sich auf eigene Schätzungen der Währungsunterbewertung zu berufen, um Ausgleichszölle auf Einfuhren aus China zu berechnen.

Volkswirte wiesen jedoch darauf hin, dass die Aufwertung des Yuan die globalen Ungleichgewichte nicht grundlegend lösen könne. Die Länder müssten gründliche strukturelle Veränderungen im Inland durchführen, um zur Erholung der Weltwirtschaft beizutragen.

"Der Dollar und der Euro werden durch die ultra-lockere Geldpolitik der USA und Europa schwächer, was die Regierungen von Schwellenländern aufgefordert hat in den Markt einzugreifen", sagte Chen.

Quelle: China Daily

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