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16. 11. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Zahl an Investoren in Silber ist aufgrund höherer Goldpreise gestiegen, doch Befürchtungen, dass die Zentralbank die Geldpolitik diesen Monat weiter verschärfen wird, könnte den Wert ihrer Besitze schmälern.
Die Zahl an Investoren in Silber ist aufgrund höherer Goldpreise gestiegen, doch Befürchtungen, dass die Zentralbank die Geldpolitik diesen Monat weiter verschärfen wird, könnte den Wert ihrer Besitze schmälern. Die Arbitrage-Industrie ist ebenfalls gewachsen, und zwar wegen eines Anstiegs der Zahl an Leuten, die auf relative Werte im chinesischen und in ausländischen Märkten wetten möchten, so Jiang Shu, Experte für Edelmetalle bei der Industrial Bank. "Seit einiger Zeit gibt es einen Aufschwung bei Spekulationen in den chinesischen Silbermarkt", so er.
Seit Anfang November gab es durchschnittlich pro Tag drei oder vier neue Großkonto-Klienten, die sich über den Preis von Silber und damit zusammenhängende Produkten, zum Beispiel Termingeschäfte von Silber, haben beraten lassen, so Wei Na, Angestellte einer Beijinger Zweigstelle der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC). "Goldpreise steigen derzeit schnell an, so dass es teuer für Einzelinvestoren ist. Dagegen ist Silber relativ preiswert, und ich glaube, dass der Preis in Zukunft steigen wird", so Silber-Investor Zhang Qian bei der ICBC-Zweigstelle. "Einige Kunden haben materielles Silber gekauft, während andere es vorziehen, Silberzertifikate – so genanntes Papiersilber – per Online-Banking zu kaufen", so Wei. "Papiersilber ist risikoreicher, denn man kann zwar Gewinne erzielen, wenn man es an jemanden verkauft, der es besitzen möchte, aber wenn der Trend nachlässt und niemand mehr Silber kaufen möchte, wird das 'Papier' wertlos, weil man es nicht mehr gegen das Metall eintauschen kann", erklärt sie.
Normalerweise fluktuieren Silberpreise zusammen mit Goldpreisen, während Goldpreise sich gegenläufig zum US-Dollar entwickeln. Der Dollar ist gesunken, nachdem die US-Notenbank 600 Milliarden Dollar in die angeschlagene Wirtschaft gepumpt hatte, und der Preis für Gold hat am 9. November ein Rekordhoch von 1.424,60 erreicht. "Kurzfristig gesehen werden sich die Silberpreise zusammen mit Gold aufrechterhalten. Doch relativ gesehen wird Silber stark fluktuieren, was Investoren mit höherer Risikobereitschaft anzieht", so Jiang.
Nachdem das staatliche chinesische Statistikamt im Oktober einen 4,4-prozentigen Anstieg der Verbraucherpreise bekannt gegeben hatte – der größte Anstieg seit zwei Jahren – haben Spekulationen darüber, dass die Regierung zusätzliche Maßnahmen zur Drosselung der Inflation unternimmt, die Warenpreise ansteigen lassen. Die chinesische Volksbank gab am Mittwoch bekannt, dass sie den Mindestreservesatz für alle Kreditgeber um 50 Basispunkte anheben werde – die vierte Anhebung in diesem Jahr. Die Maßnahme, die verlangt, das Kreditgeber einen Teil ihrer Rücklagen als Reserven auf die Seite legen, wird am 16. November in Kraft treten und wahrscheinlich die Liquidität um 300 Milliarden Yuan, oder 45,1 Milliarden US-Dollar, auffangen.
Der Anstieg des Mindestreservesatzes zusammen mit einem Anstieg des Jahreskreditvergabesatzes um 0,25 Prozentpunkte auf 5,56 Prozent verdeutlicht das Ziel der Regierung, gegen die Inflation anzugehen, heißt es in einem Bericht von der Shanghai CIFCO Futures Co Ltd. China wird die derzeitige lockere Geldpolitik in eine moderatere umwandeln, was die Warenpreise in naher Zukunft senken werde, besagt der Bericht.
Die Spitzenpolitiker der zwanzig großen Volkwirtschaften kamen vergangene Woche in Seoul überein, den Internationalen Währungsfond (IWF) effektiver zu machen. In ihrem Kommunique heißt es, die Reform des IWF werde die Interessen der aufsteigenden Märkte besser berücksichtigen. Das werde, so der Bericht, in gewisser Weise den Dollar als Weltreservewährung stabilisieren, und das bedeute, dass der Preis von Edelmetallen kurzfristig schleppend sein werde.
Quelle: Xinhua
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