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19. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China erhöht weiter globale Reichweite des Yuan

Schlagwörter: Yuan, Internationalisierung

China kündigte am letzten Donnerstag an, dass qualifizierte Unternehmen und Banken künftig ihre Direktinvestitionen in Übersee in Yuan abwickeln können. Dieser Schritt könnte die globale Reichweite der chinesischen Währung erweitern und die übermäßige Liquidität im Inland reduzieren.

Die People's Bank of China, Chinas Zentralbank, teilte auf ihrer Webseite mit, dass Banken und Unternehmen, denen grenzüberschreitender Handel in Yuan erlaubt ist, auch Direktinvestitionen im Ausland in Yuan, beziehungsweise Renminbi abwickeln dürfen.

Ferner könnten inländische Banken diesen Unternehmen Kredite für ihre Auslandsinvestitionen anbieten. Die Gewinne daraus könnten in Yuan zurück nach China fließen. Die dazu notwendigen Verfahren seien in den neuen Regelungen, die am 6. Januar in Kraft traten, vereinfacht worden.

Die aktive und stetige Durchführung des Pilotprojekts könnte den Einsatz des Renminbi für grenzüberschreitenden Handel und Investitionen fördern, und chinesische Unternehmen im Ausland besser unterstützen, hieß es in der Ankündigung.

Zheng Lei, Direktor des Asset Management-Arms der China Merchants Bank, sagte, die neue Maßnahme könnte die Konvertierbarkeit des Yuan erhöhen, um ihn zu einer echten internationalen Währung zu machen, trotz Chinas strengen Kapitalflusskontrollen.

Die Zentralbank teilte am Dienstag mit, dass die chinesischen Devisenreserven Ende des vergangenen Jahres nach robustem Exportwachstum 2,85 Billionen US-Dollar (2,13 Billionen Euro) übertrafen.

Allerdings wuchsen die Bedenken, dass der massive Zufluss ausländischer Währung die inländische Inflation in die Höhe treiben werde. Diese erreichte im November 2010 ein 28-Monats-Hoch. Da die Zentralbank die gleiche Menge an Renminbi ausgeben musste, um diese Zuflüsse aufzufangen, half dies nicht bei der Eindämmung der Liquidität im Markt.

Der hohe Devisenbestand führte zudem zu zusätzlichem Druck in Richtung einer Aufwertung des Yuan, da sich die westlichen Volkswirtschaften über den schwachen Yuan und die damit verbundenen Handelsbilanzdefizite mit China beklagten.

Cao Honghui, Finanzforscher an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, der neue Schritt könne helfen, die inländische Inflation zu lindern und Chinas Handelsdefizit einzudämmen.

Am 11. Januar erlaubte China zum ersten Mal Bewohnern der ostchinesischen Stadt Wenzhou, als Privatpersonen im Ausland zu investieren. Ein Erwachsener, der aus Wenzhou stammt, darf unter dieser Regelung pro Jahr Devisen bis zu 200 Millionen US-Dollar (149 Millionen Euro) kaufen.

Am folgenden Tag veröffentlichte die Filiale der Bank of China in New York auf ihrer Webseite, dass sie begonnen hatte, auf Yuan lautende Konten anzubieten, in denen Konteninhaber pro Tag einen Yuan-Gegenwert von bis zu 4000 US-Dollar (3000 Euro) und im Jahr maximal 20.000 US-Dollar (14.900 Euro) tauschen können.

Im Juli 2010 gab die Regierung den Yuan-Handel in Hongkong frei und versuchte damit, den wachsenden Offshore-Markt des Yuans zu fördern.

Yu Yi, Leiter der Zentrale der Bank of East Asia, sagte, der neue Schritt erhöhe die Präsenz des Yuan auf lange Sicht in Übersee. Er würde häufiger bei Regierungs- und anderen Handels- und Investitionsgeschäften verwendet.

Die chinesischen Regulierungsbehörden erhöhten im vergangenen Monat die Zahl der Exporteure, die den Yuan im grenzüberschreitenden Handel verwenden können, von ein paar hundert auf fast 70.000.

Qu Hongbin, HSBC-Chefökonom für China, erwartete, dass ein Drittel von Chinas grenzüberschreitendem Handel bis zum Jahr 2016 in Yuan abgewickelt werde, weil die Regierung dem Yuan ein größeres Gewicht durch eine Verringerung der Abhängigkeit vom US-Dollar geben wolle.

"Chinas Währung war bisher im weltweiten Handel und in den Kapitalmärkten im Vergleich zu ihrer Bedeutung in Wirtschaft und Handel unterrepräsentiert. Aufgrund verschiedener staatlicher Maßnahmen stieg jedoch der in Yuan abgewickelte Handel rasant", zitiert die Tageszeitung China Daily Qu am Mittwoch.

Quelle: China Daily

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