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18. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China eröffnet in Kürze den Handel mit Yuan-Optionen

Schlagwörter: Yuan-Optionen,Yuan-Derivaten

Die chinesischen Behörden erlauben einen stark eingeschränkten Handel mit Yuan-Derivaten, sodass Firmen ihre Geschäfte zwischen China und dem Ausland gegen Währungsrisiken absichern können.

Am Mittwoch verkündete die Regierung den Handelsbeginn mit Yuan-Optionen und damit die Eröffnung eines Marktes, welcher den Weg zu einem flexibleren Wechselkurs ebnen, anfangs allerdings nur einen begrenzten Umfang haben werde. Dieser Schritt ist Beijings Versuch, Sicherheitsgeschäfte gewährleisten zu können, damit die Unternehmen mit einer Aufwertung des Yuans und den Unsicherheiten globaler Devisenkurse fertig werden können.

"Dies ist eine wichtige Stufe in der Entwicklung des Yuans als Derivatemarktteilnehmer", sagte Zhao Xijun, Ökonom an der Volksuniversität von China. "Der Wechselkurs wird dadurch marktorientierter, der Yuan flexibler." Laut dem Experten für Devisenbestimmungen werden inländische Handelsoptionen auf Unternehmen und Banken begrenzt, welche an Deckungsgeschäften und nicht an Spekulationen über Währungsschwankungen interessiert seien.

Yuan-Optionen sind derzeit an Übersee-Märkten handelbar, allen Voran in Hongkong. Auf dem Festland waren Firmen bislang durch Terminverträge in der Lage, ihre Devisen abzusichern. Die Staatliche Devisenbehörde (SAFE) sagte, dass die ausreichende Flexibilität des Yuans durch Verdienste mit Geschäftsoptionen im Festland begründet sei. Sie fügte hinzu, dass die Marktöffnung am 1. April einen ersten Schritt in Richtung der Entwicklung des Festlandmarktes für Yuan-Optionen darstelle.

"Der wesentliche Zweck der Optionen besteht in der Marktanpassung der Währungsrate des Yuans", sagte ein Händler einer in Shanghai agierenden europäische Bank. Die Regierung hält den Yuan weiterhin an einer engen Leine und erlaubte seit Mitte des Jahres 2010 einen Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar.

Absicherung von Geschäften. Die chinesische Devisenaufsichtsbehörde richtet die festländischen Optionen ihrem Wesen nach europäischen Derivaten. Dementsprechend können sie nur genutzt werden, wenn sie abgelaufen sind, nicht jedoch vorher. Eine Währungsoption beinhaltet das Recht, nicht aber die Verpflichtung, einen bestimmten Kauf oder Verkauf einer Währung im Tausch für eine andere zu tätigen. Der Preis wird dabei zum heutigen Zeitpunkt für die zukünftige mögliche Transaktion festgelegt.

Eine Schlüsselfunktion der neuen Regelung besteht darin, dass Firmen nur der Handel mit Kaufoptionen (Call-Optionen), nicht aber jener mit Verkaufsoptionen (Put-Optionen) erlaubt wird. Dieser defensive Geschäftsrahmen könne vermeiden, dass Händler Leerverkäufe vornehmen und dafür sorgen, dass sie sich bei ihren Optionsgeschäften auf wirklich gedeckte Geschäfte beschränken.

Wegen diesen und anderen Einschränkungen wie der strikten Überprüfung von Banken, die sich für den Handel lizenzieren lassen wollen, rechnen Händler anfangs mit einem geringen Handelsvolumen. "Wenn der Yuan-Kurs zunehmend flexibler wird, steigt das Interesse von Banken und Firmen, Risiken bei Deckungsgeschäften durch Währungsgeschäfte abzusichern. Dies gab den Anstoß zu einer Eröffnung des Marktes für Optionengeschäfte", sagte die SAFE.

"In Zukunft wird der Yuan-Kurs, abgesehen von extremen Szenarien wie etwa einer globalen Finanzkrise, zunehmend flexibel werden."

SAFE verkündete Ende Dezember, dass sie mehr Banken Währungen an ihre Kunden verkaufen lassen werde, um somit die Nachfrage für den wachsenden Derivatemarkt zu befriedigen. Außerdem veröffentlichte SAFE Ende vergangenen Jahres neue Regelungen hinsichtlich der Klassifizierung von Devisen. Darin sollen eine Hand voll Kategorien eine bessere Klärung über Finanzderivate herbeiführen, etwa die Frage nach der Einschätzung von Forward Swaps. Nicht zuletzt soll dies auch kleineren und bislang vom Devisenhandel ausgeschlossenen Banken einen Zutritt zum Derivategeschäft verschaffen.

Die National Association of Financial Market Institutional Investors (NAFMII), eine brancheninterne von der Zentralbank gegründete Vereinigung, bestätigte die letztjährigen Pläne über die Entwicklung von verbesserten Devisenmärkten, um somit den Risiken durch Deckungsgeschäfte flexibler begegnen zu können.

Quelle: China Daily

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