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09. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Urannachfrage wird die der USA übertreffen

Schlagwörter: USA, Uran,Atomkraftwerk

Um weniger von Kohle abhängig zu sein, investiert China massiv in den Ausbau seines Kernenergienetzes. Leider besitzt das Land aber nur wenige Uranreserven und wird viel Uran importieren müssen.

China wird in den 2020er-Jahren die USA als größten Urankonsumenten der Welt ablösen, da die Uranimporte dank der wachsenden Nuklearindustrie rasch ansteigen, erzählte ein hoher Funktionär im Interview mit China Daily. Doch Qian Zhimin, Vizedirektor der Nationalen Energiebehörde, betonte, dass Chinas steigende Nachfrage nicht zu einem weltweiten Anstieg der Uranpreise führen werde.

Die Nachfrage der Volksrepublik wird stark ansteigen, da das Land mehrere nukleare Reaktoren baut, welche mit Uran betrieben werden. Internationale Institutionen sind sich derzeit aber noch uneinig, wann China die USA als weltgrößten Uran-Verbraucher überholen wird. "Es ist eine Frage der Zeit", erzählte Qian China Daily in einem Exklusivinterview am Rande der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV). "Wir werden nicht lange warten müssen, bis wir den Status erreicht haben. Es wird noch bevor 2030 passieren."

Er erklärte, dass dies eine natürliche Entwicklung sei, da China bereits die USA als weltgrößten Energiekonsumenten abgelöst hat. Qian ist auch ein Mitglied des Nationalkomitees an der PKKCV und ehemaliger Vorsitzender der China Guangdong Nuclear Power Holding Co Ltd. (CGNPC). Die CGNPC ist eine der zwei großen Kernenergie- und Brennstabversorger des Landes. Li Ning, Vorsitzender der Schule für Energieforschung an der Xiamen Universität, prognostizierte: "Bis 2025 wird China der weltgrößte Uran-Verbraucher sein", da die Regierung die Stromerzeugung durch Kernenergie fördere.

Massiver Ausbau. Bereits heute betreibt China 11 Kernreaktoren, 13 weitere sind im Bau. Die Weltnuklearvereinigung WNA zufolge plane China den Bau von 187 weiteren Kernkraftwerken. Die chinesische Kernenergievereinigung verkündete letzten Juni, dass China bis 2020 über 60 neue Kernreaktoren bauen werde, welche je 400 Tonnen Uran benötigen, um den Betrieb aufnehmen zu können. Letztes Jahr importierte China 17.136 Tonnen Uran, dreimal mehr als noch im Vorjahr, wie die chinesische Zollbehörde berichtete.

"Ein solches Wachstum wird man auch in den nächsten Jahren noch beobachten können, da die Basis tief und der Bedarf riesig ist", so Qian.

Während Jahren waren die USA, Frankreich und Japan die weltgrößten Uranverbraucher. In den letzten fünf Jahren beschleunigte China aber den Bau neuer Kernkraftwerke, um seine Abhängigkeit von Kohle zu senken und das Klima zu schützen. Qian erklärte, dass Kernenergie bis 2020 rund 7 bis 8 Prozent des nationalen Stromverbrauchs decken könne, was mehr als das offizielle Regierungsziel von 5 Prozent ist. Statistiken der WNA zeigen, dass China bis 2020 rund 20.000 Tonnen Uran pro Jahr verbrauchen wird, was rund ein Drittel der Uranproduktion im Jahr 2009 entspricht.

Wenige Reserven. Chinas eigene Erforschung und Erschließung von Uranreserven liegt weit unter seiner Nachfrage, weswegen das Land Uran aus dem Ausland kaufen muss. Schätzungen zufolge produziert China derzeit rund 1000 Tonnen Uran pro Jahr, was ungefähr die Hälfte seiner derzeitigen Nachfrage deckt. Einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zufolge besitzt China noch Uranreserven in der Höhe von 100.000 Tonnen, welche bis 2020 erschöpft sein könnten.

Während Chinas Urannachfrage weiterwächst, gehen internationale Experten davon aus, dass die Uranpreise ebenfalls steigen werden. Qian teilt diese Auffassung nicht: "Die Mehrheit der internationalen Urangeschäfte werden durch Optionen und nicht durch Direkthandel abgewickelt. China hat aber schon lange Pläne für seine Urannachfrage und –Käufe, daher wird der Anstieg keinen Einfluss auf den Weltmarkt haben."

China arbeite derzeit an den Plänen für Urankäufe während der nächsten 10 Jahre, erklärte Qian. Er wollte aber keine weiteren Details veröffentlichen.

Quelle: China Daily

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