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15. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Agrarkonzern Beidahuang will im Ausland expandieren

Schlagwörter: Agrarkonzern,Beidahuang

In China ist Ackerland knapp und deswegen expandieren chinesische Agrarkonzerne stark im Ausland. Dies ist jedoch nicht immer einfach, da viele Länder Ausfuhrbeschränkungen für Nahrungsmittel verfügt haben.

Die größte chinesische Agrarfirma Heilongjiang Beidahuang Nongken Group plant eine Expansion ihres Ausland-Geschäftes. Vorstandsvorsitzender Sui Fengfu berichtete von dem für 2011 geplanten Erwerb einer insgesamt 200.000 Hektar großen landwirtschaftlichen Nutzfläche auf den Philippinen sowie in Russland, Brasilien, Argentinien, Australien, Zimbabwe und Venezuela.

Die Unternehmensgruppe hatte zwischen 2005 und 2010 mehr als 250 Millionen Yuan (27,1 Millionen Euro) in internationale Projekte investiert. Der globale Expansionsplan werde in mehreren Gegenden vorangetrieben, erklärte Sui, der auch als Abgeordneter im nationalen Volkskongress vertreten ist, im Rahmen der laufenden Sitzung.

"In Venezuela und Zimbabwe unterhält das Unternehmen während circa 20 Prozent der Erntezeit Maschinen und Tagelöhner", erläuterte Sui. "In Australien besteht das Kerngeschäft in dem Erwerb von lokalen Anbauflächen. In Brasilien und Argentinien beinhaltet das Geschäftsmodell die Anmietung von Boden."

Die Unternehmensgruppe erweitert ihre Aktivitäten in der Mongolei und Russland, wo es Bodenflächen zur Kultivierung von Sojabohnen anmietet. Auch will das Unternehmen an einem Entwicklungsplan arbeiten, um auf den Philippinen neue Varianten von Kulturpflanzen wie Getreide und Reis zu produzieren.

"Wir arbeiteten zunächst mit lokalen Universitäten zusammen, um die neuen Sorten zu testen. Dann beauftragten wir Unternehmen mit der Bearbeitung der ergiebigen Samen", sagte Sui. Nach Ansicht von Wang Yunkun, Direktor des Agrar-Komitees des nationalen Volkskongresses, sollten chinesische Unternehmen auf die Suche nach Anbauflächen im Ausland gehen, da China zwar über Technologie, eine große Arbeiterschaft und Kapital, nicht jedoch über allzu viel anbaufähiges Ackerland verfügt. "Zum Beispiel haben Länder in Südamerika anbaufähiges Land und benötigen im Gegenzug unsere Technologie und unsere Investitionen. Sie heißen unsere Unternehmen willkommen. Es ist eine Win-Win-Situation", so Wang.

Bekämpfung der Lebensmittelkrise. Mei Xinyu, Forscher einer internationalen Handels- und Wirtschaftskooperation, die an das Handelministerium angegliedert ist, sagte, dass "chinesische Agrarunternehmen innovative Techniken in ausländische Märkte exportieren und so die internationale Lieferkrise von Lebensmitteln abmildern können. Die Expansion chinesischer Firmen kann die globalen Getreidepreise durch anwachsende Erträge reduzieren."

Die momentan rekordverdächtigen internationalen Lebensmittelpreise stellen allerdings eine Hürde für chinesische Auslandsinvestitionen im Agrarsektor dar. Einige Länder wie Argentinien begrenzen die Ausfuhr von Agrarexporten. Brasilien führte im vergangenen Jahr Regeln ein, die verhindern sollen, dass bei mehr als 5.000 Hektar großen Anbauflächen nicht mehr als 50 Prozent davon in den Besitz von ausländischen Unternehmen kommen. Auch der Anstieg internationaler Verschiffungskosten treibt Preise für Agrarprodukte in die Höhe. Wang meinte, dass chinesische Unternehmen genau abwägen müssten, ob sich das Übersee-Geschäft hinsichtlich Logistik-, Arbeits- und Qualitätsfragen auch wirklich auszahlt.

Mike Bastin, Gastprofessor an der China Agricultural University, erklärte: "Die aggressive Expansion der chinesischen Agrarindustrie kann einige Zeit anhalten und wird langsam dabei helfen, eine stabile und ausreichende Versorgung des chinesischen Marktes zu gewährleisten. Die chinesische Agrarindustrie sollte außerdem Marken für landwirtschaftliche Produkte aufbauen, um nicht einfach nur irgendwelche Produkte herzustellen", so Bastin.

"Mit geschützten Marken versehene Agrarprodukte sollten im Falle von steigenden Lieferpreisen zu einer höheren Sicherheit beitragen."

Quelle: China Daily

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