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30. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Plastikspielzeuge für Binnenmarkt sind gefährlicher als Exportware

Schlagwörter: Plastikspielzeuge,Exportware,China,Schwermetalle,Phthalsäureester

Wie eine Untersuchung von Greenpeace China zeigt, reservieren Chinas Hersteller giftige Spielzeuge offenbar nur für ihre eigenen Kinder. Exportware muss höheren Verbraucherschutzstandards genügen, um in den USA, den ASEAN-Staaten oder der EU verkauft werden zu dürfen.

Einem Brancheninsider der chinesischen Spielwarenindustrie zufolge soll es zwei Normen bei der Produktion der Spielzeuge in China geben. Bei exportierten Waren werden unschädliche Rohstoffe und Lack benutzt, während die Waren für die inländischen Kunden billige und unsicherere Rohstoffe und Farbstoffe verwenden. Die "giftigen Spielzeuge", bei denen zum Beispiel Phthalsäureester verwendet werden, scheinen dabei nur für chinesische Kinder reserviert zu werden. Produktion und Verkauf von Spielzeugen mit Phthalsäureester ist in den EU-, ASEAN-Staaten und den USA hingegen verboten.

Es gibt Farbstoffe oder Lack auf der Oberfläche von Plastikspielzeugen. Wenn die verwendeten Oberflächenmaterialien giftige Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Arsen oder Cadmium Mengen enthalten, ist es für Kinder gesundheitlich bedenklich.

Ein Journalist der Nanfang Daily hat vor kurzem in chinesischen Spielzeugläden nachgeforscht und herausgefunden, dass viele farbige Spielzeuge größere Mengen schädlicher Schwermetalle beinhalten. Die Menge an Schwermetallen mancher Spielwaren entsprechen damit zwar de facto den chinesischen Normen, nicht aber denen der EU, wo Verbraucherschutz einen sehr hohen Stellenwert hat.

Chinas niedrigere Normen. In Wahrheit existieren Unterschiede zwischen chinesischen und ausländischen Normen bei der Spielzeugproduktion. Die Exportwaren aus China müssen den Normen der Importländer entsprechen, während die Spielsachen für den chinesischen Markt nur die inländischen Kriterien zu erfüllen brauchen.

Zum Beispiel ist in Europa und den USA Phthalsäureester bei Spielzeugen und Kinderartikeln verboten, aber China hat keine entsprechenden Bestimmungen, die das verbieten. Viele Kinderspielzeuge werden aus dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) hergestellt. PVC enthält häufig Weichmacher, um haltbar zu sein. Ein üblicher Weichmacher ist Phthalsäureester. Dieser Schadstoff gehört mit zu den Ursachen für Unfruchtbarkeit und der Verweiblichung bei Männern, sowie Krebs, Diabetes und Übergewicht, wenn die Kinder das Spielzeug in den Mund nehmen.

Die EU wird ab 20. Juli neue Sicherheitsnormen für Spielzeuge einführen. In den neuen Normen werden 19 Schwermetalle bei Spielzeugen beschränkt, während China für den Binnenmarkt bisher nur acht beschränkt.

Offenes Geheimnis. Herr Wang ist Spielzeugeinzelhändler in der ostchinesischen Stadt Nanjing. Er sagt, es sei ein öffentliches Geheimnis der Spielzeughersteller, dass sie nach zwei Normen für in- und ausländische Märkte produzieren können, weil die chinesischen Normen relativ niedrig angesetzt worden seien. Ihm zufolge bieten ausländische Spielzeugfirmen ihren chinesischen Produktionsstätten die Modelle und Rohstoffe zur Verfügung. „Die Produktion entspricht dann den ausländischen Normen und die chinesischen Unternehmen sind nur die Verarbeiter!“

Das chinesische Amt für Qualität und Quarantäne hat vor kurzem auch eine Untersuchung bei Kinderartikeln durchgeführt. Demnach entsprachen 17,5 Prozent der Kinderschuhe, 20 Prozent der Kinderwagen und acht Prozent der Spielzeuge nicht einmal den chinesischen Normen. Manche Spielsachen enthielten Blei und Chrom.

Quelle: german.china.org.cn

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