Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
30. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China vergibt Lizenzen für Online-Bezahldienste von Drittparteien

Schlagwörter: Lizenz,Zahlungsdienste

Die Ausstellung von Lizenzen für Online-Zahlungsdienste von Drittparteien in China letzte Woche wird die Entwicklung des Sektors damit fördern, dass er nun einen legalen Status hat.

Die Chinesische Zentralbank (PBOC) gab am Donnerstag die erste Auflage an Lizenzen für ausgewählte Anbieter von Online-Zahlungsdiensten bekannt, darunter Alipay, Tenpay und 99bill. Die Bank legte außerdem fest, dass sämtliche Anbieter von Online-Zahlungsdiensten entweder vor September Lizenzen beantragen oder sich aus dem Sektor zurückziehen müssen.

Auf die Maßnahme war schon seit langem gewartet worden, nachdem die Zentralbank im Juni vergangenen Jahres angekündigt hatte, dass Zahlungsdienste von Nichtfinanzinstitutionen reguliert werden, und dass alle Anbieter dieser Dienste vor dem 1. September 2011 eine Lizenz haben müssen. Die Lizenz gilt für Transaktionen wie Zahlungen per Internet oder Handy, Kontokarten-Dienste, Ausstellung und Akzeptanz von Prepaid-Karten und Währungsumtausch.

Mit der Maßnahme habe der Sektor der Anbieter von Online-Zahlungsdiensten einen legalen Status, so dass er sich auf standardisiertere und bessere Weise entwickeln kann, so Zhang Meng von Analysys International, einem Informationsanbieter für den Internetmarkt. Anbieter von Online-Zahlungsdiensten werden definiert als Nichtfinanzinstitutionen, die als dritte Partei zwischen Käufer und Verkäufer die Zahlung per Internet, Telefon oder Handy abwickeln.

In China gibt es mit 457 Millionen Usern die größte Zahl an Internetnutzern, von denen mit Stand von vergangenem Jahr 148 Millionen aktive Online-Käufer waren. Die Online-Zahlungstransaktionen in China erreichten im vergangenen Jahr ihren Höchststand mit 1,09 Billionen Yuan, oder 167,29 Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal dieses Jahres belief sich die Zahl auf 397,3 Milliarden Yuan, und damit auf knapp das Doppelte im Jahresvergleich.

Der Chef von 99bill, Guan Guoguang, bezeichnet die Ausstellung von Lizenzen für Anbieter von Online-Zahlungsdiensten als "Meilenstein" für den chinesischen Online-Zahlungssektor. Die Tatsache, dass nun Unternehmen lizenziert sein müssen, um Online-Zahlungsdienste anbieten zu können, werde helfen, den Sektor zu standardisieren, die Dienste zu verbessern und die Integration von Online-Zahlungen und Online-Handel zu fördern, meint Guan.

Zu den ersten Unternehmen, die eine Lizenz für die Abwicklung von Online-Zahlungen erhalten haben, zählen Alipay.com Co. Ltd, eine Einheit der Alibaba Group Holding, der die größte Online-Handel-Webseite Chinas Alibaba.com gehört, außerdem das Unternehmen China UMS, eine Einheit von China UnionPay Co. Ltd, ebenso Tenpay.com, eine Online-Zahlungs-Pattform, die vom chinesischen Internetgiganten Tencent Holdings entwickelt wurde, und Shengfutong, das zu Shanda Interactive Entertainment gehört. Fünf Anwärter bekamen allerdings keine Lizenz.

Unternehmen mit Lizenzen würden mehr Investitionen und hoch-qualifiziertes Personal anziehen, meint iResearch-Analyst Cheng Shanbao. Unternehmen ohne Lizenz würden fusionieren oder sich aus dem Sektor zurückziehen müssen, meint Yeepay-Firmenchef Tang Bin.

Die Zentralbank habe Unternehmen, die ein gutes Management und gute Risikokontrollsysteme haben und außerdem Aussichten auf Gewinne haben, ausgewählt, erklärt Zhang Meng. Fusionen würden bis zur Frist vom 1. September unausweichlich sein, so er weiter. Anbieter von Diensten zur Abwicklung von Zahlungen profitieren hauptsächlich von den ein bis vier Prozent hohen Gebühren, doch Experten meinen, die Gebühren würden wohl wegen des starken Wettbewerbs sinken.

Quelle: China Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr