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23. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Seltene Erden: Chinas Quote sinkt innerhalb von zwei Jahren auf 60 Prozent der globalen Förderung

Schlagwörter: Seltene Erden,Chinas Quote

Da China seine Förderquoten für Seltenerdmetalle weiter senken wird, decken ausländische Anbieter die dadurch entstehenden Produktionslücken.

Die Produktion seltener Erden wird in China gemessen am globalen Prozentsatz innerhalb zwei Jahre deutlich von derzeit 95 Prozent auf 60 Prozent fallen, da ausländische Gesellschaften den Abbau der kostbaren Mineralien wieder aufnehmen. Dies sagte eine Industriekennerin.

Wang Caifeng, eine ehemalige Beamtin des Ministeriums für Industrie- und Informationstechnologie (MIIT) sagte der China Daily am Dienstag, dass neue ausländische Förderstätte binnen zwei Jahren die globale Abhängigkeit von chinesischen Exporten annullieren werde. Wang ist derzeit verantwortlich für den Aufbau von Chinas Industrieverband für Seltenerdmetalle.

Die Vereinigten Staaten, Japan sowie einige europäische Länder äußerten zuvor Beschwerden über die Reduzierung des chinesischen Produktionsvolumens. Die USA und Australien, welche ebenfalls über ziemlich große Vorräte verfügen, hatten in Folge der Überproduktion in China und dem damit einhergehenden Preisabfall ihre Herstellungsmenge drastisch gekürzt. Da China jedoch seine Ausfuhren zur Wahrung seines Mineralvorrates und auf Grund von Umweltschutzmaßnahmen verringert, stiegen Preise auf dem internationalen Markt. Dies zwingt andere Länder zur Suche nach Alternativen und jene Nationen, welche selbst über Bodenschätze verfügen, zur Neuaufnahme beziehungsweise Stärkung ihrer Produktion.

Als seltene Erden bezeichnet man 17 Elemente, die in High-Tech-Industrien verwendet werden, etwa für die Herstellung von Windturbinen, Hybrid-Fahrzeugbatterien, Raketenleitsystemen sowie weiteren anspruchsvollen elektronischen Technologien. China ist im Besitz von einem Drittel der weltweiten Vorräte an seltenen Erden und versorgt 90 Prozent der weltweiten Nachfrager mit Lieferungen.

Chancen für ausländische Firmen. Das kalifornische Unternehmen Molycorp Inc., einziger US-amerikanischer Produzent seltener Erden, wird Erwartungen zufolge jährlich 20.000 Tonnen herstellen und damit den Eigenbedarf der USA um 4.000 Tonnen übersteigen. Die australische Bergbaufirma Lynas konstruiert zur Gewinnung der begehrten Mineralien derzeit eine eigene Anlage in Malaysia.

China produzierte im vergangenen Jahr mehr als 120.000 Tonnen seltener Erden, verglichen mit 87.000 Tonnen eigenen inländischen Bedarfs und 34.600 Tonnen, welche für den Export genehmigt wurden. Die Produktionsquote soll in diesem Jahr laut Auskunft von Wang auf 5 Prozent anwachsen.

Da der Abbau seltener Erden in China der Umwelt schadet und das Land nicht mehr viele Reserven hat, schränkt die Regierung die Förderung ein. China hat strenge politische Regeln auferlegt und seine Exportquote reduziert, um die Metalle vor einer allzu hohen Ausbeutung zu schützen und um auf dem globalen Markt einen größeren Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen zu können. „Weltweite Belieferung der Metalle, insbesondere des leichten Typs, welcher im Ausland reichlich zu finden ist, wird in Kürze die Nachfrage übertreffen. Jene Länder mit großen Vorräten werden die Liefermärkte umformen“, sagte Wang Hongqian, Generaldirektor der China Nonferrous Metal Industry's Foreign Engineering and Construction Co (NFC), zu einem früheren Zeitpunkt der China Daily.

Wang Caifeng sagte, dass der Industrieverband dem Wirrwarr auf dem Markt begegnen und einen vernünftigen Preismechanismus installieren werde. „Der Verband hat seine Vorbereitungsarbeit abgeschlossen und wartet nun auf grünes Licht vom MIIT. Hoffentlich wird er innerhalb der nächsten beiden Monate an den Start gehen können“, sagte Wang. Sie fügte hinzu, dass der Verband „in erster Linie dafür kämpfen werde, einen Preismechanismus einzuführen und die Konsolidierungsregulierung der diffusen Industrie voranzutreiben, während wir Unternehmen, die internationale Zusammenarbeit anstreben, unter die Arme greifen werden.“ Die Einführung des Verbands für Seltenerdmetalle ist Teil der Regierungsbemühungen, um die Macht über die weltweit heißbegehrten Mineralelemente zu festigen.

Quelle: China Daily

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