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07. 07. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinesischer Bergbaugigant erhält Schürfrechte für das größte bekannte unerschlossene Kohlevorkommen der Welt.
Die Shenhua Group Corp. Ltd. wird einen Anteil von 40 Prozent bei der Entwicklung der mongolischen Tavan Tolgoi-Kohlegrube erhalten. Es ist die weltweit größte unerschlossene Kohlequelle. Dem Land wird dies zur weiteren Diversifizierung seiner Energieressourcen verhelfen. Die mongolische Regierung verkündete am späten Montag auf ihrer offiziellen Internetseite, dass die Shenhua Group, Peabody Energy Corp. und eine russisch-mongolische Unternehmensgruppe zur Entwicklung des zentralwestlichen Teils des Kohlefelds ausgewählt worden seien.
Shenhua, nach Produktionsleistung größtes chinesisches Bergbauunternehmen, wird mit 40 Prozent den Löwenanteil des Projekts stemmen dürfen, Peabody erhält 24 Prozent. Die verbleibenden 36 Prozent werden laut dem Regierungskommentar unter den von Russland angeführten Konsortiums-Partnern aufgeteilt. Der Plan wurde an das mongolische Parlament zur finalen Bewilligung weitergereicht, die dortige endgültige Absegnung ist für den 11. Juli angesetzt. Das Kohlevorkommen von Tavan Tolgoi in der südlichen Gobi-Region der Mongolei beträgt geschätzte 6 Milliarden Tonnen. Die westliche Seite des Feldes, welche sich in der Nähe zur chinesischen Grenze befindet, verfügt über knapp 1,2 Milliarden Tonnen Kohlereserven mit 68 Prozent hochqualitativer Kokskohle. Das Revier besitzt bei 15 Millionen Tonnen an jährlicher Förderung eine geschätzte Produktionslebensdauer von mehr als 30 Jahren.
Sichere Energieversorgung. Experten waren der Meinung, dass der Zuschlag an China bedeutsam sei für dessen Energielieferungssicherung sowie als Antwort auf die steigende Kohlenachfrage des Landes. "Chinesische Firmen sind in den letzten Jahren auf dem Energiesektor stärker involviert gewesen, was in großem Ausmaß dazu verhilft, die Diversifizierung der landesweiten Energiequellen zu unterstützen und die Preise für importierte Kohle zu senken", sagte Zhou Dadi, ehemaliger Präsident der Energieforschungsabteilung der nationalen Entwicklungs- und Reformkommission. "Tavan Tolgoi kann im Tagebau einfach und sicher bewirtschaftet werden. Im Vergleich zu übergeförderten inländischen Kohlegruben, die meist unterirdisch sind, liegt der Vorteil dieses Projekts auf der Hand", sagte Zhou.
Das Kohlereservoir birgt eine enorme Reserve an Kokskohle. Diese kann zur Stahlproduktion oder als ein Ersatz für Kesselkohle verwendet werden. China ist ein bedeutsamer Importeur von Kokskohle geworden, da der Bedarf an Stahl rapide anwächst. Im Jahr 2010 importierte China 47,2 Millionen Tonnen Kokskohle, dabei handelte es sich laut Dai Bing, Kohlehandelsanalyst der Internetseite coal.com.cn, bei 30 Prozent um Verschiffungen aus der Mongolei. Dai sagte, dass inländische Kokskohlepreise im späteren Abschnitt des nächsten Jahres sinken könnten, falls Shenhua nach Erhalt des Auftrags in diesem Jahr seine Produktion aufnimmt. Hochqualitative Kesselkohle trägt zu etwa einem Viertel zu Tavan Tolgois Feldreserven bei, was Dai zufolge unter Umständen die Lieferung an Kraftwerke in Chinas Norden erleichtern könnte.
Dennoch warten laut Ansicht von Experten nach wie vor Herausforderungen auf Shenhua. "Das Hauptproblem werden die enormen Kosten im Produktions- und Transportbereich sein", meinte Zhou. "Wegen der Nähe zu Häfen wird das Projekt langfristig jedoch profitabel sein." Dai sagte, dass Shenhua in der ersten Phase des Projekts ungefähr 4,8 Milliarden Euro investieren müsse. Der vom Unternehmen geschätzte Anteil an der jährlichen Tavan Tolgoi-Kohleproduktion betrüge mindestens 7 Millionen Tonnen.
Abgesehen von Kohle bieten die in der Mongolei im Überfluss vorhandenen Mineralienvorräte hervorragende Möglichkeiten für Investoren, etwa im Bereich der Eisenerzindustrie. Allerdings sagte der Vorsitzende des Mongolian National Development and Innovation Committee vergangenen Monat in Beijing, Khash Chuluu, dass "wir mehr fortgeschrittene Technologie auf diesem Gebiet benötigen". Er fügte hinzu, dass die Mongolei hart am Ausbau ihres Schienennetzwerkes arbeite, was für die Mineralindustrie entscheidend sei.
Quelle: China Daily
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