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23. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Starker Yuan zieht Fluchtkapital an

Schlagwörter: Yuan,Fluchtkapital

Immer mehr Kapital wird nach China verschoben, da die westlichen Volkswirtschaften in einer Krise stecken. Das Fluchtkapital erhöht jedoch den Inflationsdruck in der Volksrepublik merklich.

China zieht immer mehr Spekulationsgelder an, da die Investoren auf das Wachstum und die weitere Aufwertung des Yuans wetten.

Die Zentralbank verkündete vorgestern, dass der Zufluss an ausländischem Kapital zu Finanzinstitutionen im August um 72 Prozent im Vergleich zum Juli zugenommen habe. Ihre Yuan-Positionen stiegen letzten Monat um 376.9 Milliarden Yuan (43,8 Milliarden Euro) an, was dem Monatsbericht der chinesischen Zentralbank (PBOC) zufolge die größte Zunahme seit fünf Monaten sei. Im Juli gingen die Zuflüsse ausländischen Kapitals um 20,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 219,6 Milliarden Yuan (25,5 Milliarden Euro) zurück. Letztes Jahr flossen pro Monat durchschnittlich 272 Milliarden Yuan (31,6 Milliarden Euro) nach China.

Ein Teil des ausländischen Kapitals fließt in Form von ausländischen Direktinvestitionen und Handel nach China und kann einfach erfasst werden. Der Rest wird als Fluchtkapital bezeichnet und lässt sich nicht überwachen. Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) stiegen im August um 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 6,3 Milliarden Euro an, verkündete das Handelsministerium letzte Woche. Die FDI stiegen aber im Juli mit 19,8 Prozent stärker an. Die Importe übertrafen letzten Monat hingegen mit 13,2 Milliarden Euro die Erwartungen und halfen so, Chinas Handelsüberschuss zu reduzieren.

Somit dürften insgesamt 24,6 Milliarden Euro an Fluchtkapital im August nach China geflossen sein.

Starker Markt. "Die Attraktivität Chinas liegt nicht nur in der Aussicht einer steigenden Währung, sondern auch bei der stabilen wirtschaftlichen Leistung und höheren Investitionserträgen", erklärte Shen Jianguang, ein Hongkonger Ökonom bei Mizuho Securities Asia Ltd., gestern. "Der Ertrag von US-Staatsbonds liegt derzeit bei unter 2 Prozent und Europa steckt auch in einer Krise, doch China bietet Stabilität und höhere Erträge sowie die Aussicht für die Aufwertung des Yuans."

Der Internationale Währungsfonds (IMF) senkte am Dienstag seine Wachstumsprognose für dieses Jahr von 9,6 auf 9,5 Prozent, während die USA 1,6 Prozent und die Euro-Zone 1,7 Prozent wachsen dürften.

Der Yuan wurde seit letztem Juni, als die zweijährige feste Bindung an den US-Dollar endete, um 6,7 Prozent aufgewertet. Er stieg vorgestern auf den höchsten Stand seit drei Wochen und die Politiker dürften die Aufwertung weiter zulassen, um die Inflation in China zu bekämpfen. Die chinesische Zentralbank legte den Referenzwechselkurs 0,17 Prozent höher an, bei 6,3772 Yuan pro Dollar – dem höchsten Stand seit 2005. Ökonomen sagten, dass sich der Yuan bis Ende Jahr auf 6,3 Yuan pro US-Dollar aufwerten könnte. Die zunehmende Menge an Fluchtkapital könnte jedoch den Kampf gegen die Inflation und Anlageblasen wie in der Immobilienbranche schwieriger machen. "Die Behörden dürften den Yuan derzeit nicht noch schneller aufwerten lassen, angesichts der finanziellen Probleme im Ausland", sagte Wang Guobin, ein Analyst bei Northeast Securities. "Die steigenden Fremdwährungskäufe sind eine direkte Folge der raschen Aufwertung des Yuans im August."

Quelle: China Daily

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