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20. 10. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Luo Xu, Beijing
Zurzeit befindet sich eine österreichische Unternehmerdelegation unter Leitung des Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Dr. Christoph Leitl, zu Besuch in China. Beim "Sino-Austria-Connect" meinte Leitl, Europa solle dem chinesischen Beispiel baldmöglichst folgen.
Christoph Leitl (l.) und Wan Jifei auf einer Pressekonferenz des "Sino-Austria-Connect"
Über die Rolle Österreichs bei der Bewältigung der Finanz- und Schuldenkrise in Europa sagte Leitl am Donnerstag in Beijing gegenüber China.org.cn: "Wir brauchen Spielregeln. Ohne Spielregeln gibt es im Sport keinen fairen Wettbewerb, und auch die Wirtschaft ist ja eine Art sportlicher Wettbewerb mit Dienstleistungen und Produkten." Österreich werde sich hierbei einbringen in Europa, damit man bei den G20 auch Spielregeln finden und die Spekulationen stoppen und damit ein besseres Gesamtsystem ermöglichen könne. Weiter führte er aus: "Wir wüssten schon, was wir eigentlich machen sollten und wir gratulieren den klugen Chinesen, dass sie sich nicht von den amerikanischen Ratingagenturen an der Nase herumführen lassen, sondern eine eigene, chinesische Ratingagentur gegründet haben. Eine eigenständige Ratingagentur fehlt uns in Europa im Moment noch, da diskutieren wir noch drüber, aber da passiert im Moment nichts. Die Chinesen haben uns gezeigt, wie das geht. Wir sollten in Europa diesen Weg nach dem chinesischen Beispiel baldmöglichst beschreiten."
Zu einer Aufwertung der chinesischen Währung meinte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, dass eine Währung so stark sei wie die Wirtschaft, die dahinter steht. Die chinesische Wirtschaft sei stark, die chinesische Währung werde zunehmend stärker. "Ich kenne aber auch die Probleme einer Aufwertung für China und wir wollen nicht, dass China Probleme bekommt, sondern dass China einen fairen Beitrag leistet. Wir haben ja in allen Ländern der Welt auch mit Schulden zu kämpfen", so Leitl. Diese Schulden lägen im weltweiten Vergleich durchaus bei einem Niveau von 70 bis 90 Prozent des jeweiligen BIP. Das sei alles mit zu berücksichtigen in der Währungspolitik. Seiner Meinung nach sei die Relation der chinesischen Währung zur europäischen Währung derzeit vernünftig.
Christoph Leitl verleiht Wan Jifei eine goldene Ehrenmedaille
Am selben Tag fand in Beijing der "Sino-Austria-Connect" statt. Bei der Eröffnungszeremonie vergab Leitl seinem chinesischen Partner, Wan Jifei, dem Vorsitzenden des Chinesischen Rates für die Förderung des Internationalen Handels (CCPIT), eine goldene Ehrenmedaille für seine Beiträge zur Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit zwischen China und Österreich. Bei dieser Gelegenheit sagte Wan, die Wirtschaftskooperation zwischen China und Österreich habe früher begonnen als die politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Erst im Jahr 1964 hatten das CCIPT und die Wirtschaftskammer Österreich die ersten Kontakte aufgenommen und die entsprechenden Vereinbarungen abgeschlossen. China bemühe sich derzeit, die Änderung des Wirtschaftswachstumsmodells zu beschleunigen, und lege großen Wert auf die Energieeinsparung, die Reduzierung von Schadstoffemissionen, den Umweltschutz und die Erschließung der erneuerbaren Energien. Dazu werde eine internationale Zusammenarbeit tatkräftig gefördert. In diesen Bereichen verfüge Österreich über fortschrittliche Produkte und Technologien. Gleichzeitig haben die österreichischen Unternehmen auch großes Interesse, die Zusammenarbeit mit China zu verstärken. Der große chinesische Markt könne ihnen große Chancen anbieten. Diese gegenseitige Ergänzung könne die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen beiden Ländern weiter vorantreiben. Darüber hinaus versprach Wan, die chinesischen Unternehmen zu Investitionen in Österreich zu ermutigen.
Quelle: german.china.org.cn
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