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26. 10. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Eine Tochterfirma des Schweizer Großkonzerns wird beschuldigt, die Lieferungen vieler nordchinesischer Milchbauern über mehrere Jahre hinweg falsch abgerechnet zu haben.
Wang Lixin ist eine 45-jährige Milchbäuerin aus Shuangcheng in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang. Seit Jahren schon liefert sie ihre Rohmilch an die Shuangcheng Nestlé Co., ein chinesisches Tochterunternehmen des größten Lebensmittelkonzerns der Welt, Nestlé SA aus der Schweiz. Im letzten Monat lieferte Wang Lixin 1.450 Kilogramm Rohmilch bei Nestlé ab. Doch statt der ihr, bei einem vereinbarten Preis von 3 Yuan (etwa 37 Cent) pro Kilogramm Rohmilch, zustehenden 4.350 Yuan (etwa 550 Euro) sollte sie nur 4.100 Yuan bekommen. Doch damit nicht genug: Die von ihr abgelieferte Milch enthalte "riesige Mengen" Antibiotika, weswegen man ihr zur Strafe weitere 800 Yuan abziehen müsse. Somit bekam die arme Bäuerin nun nur noch 3.300 Yuan, also 1.050 Yuan (circa 130 Euro) weniger, als ihr laut Vertrag zustünden. Warum ihre Rohmilch nicht den Standards entspreche, wollte der Bäuerin freilich niemand erklären. "Das geht jetzt schon seit 1996 so. Jahrein, jahraus, immer die gleiche Masche. Inzwischen habe ich mich einfach daran gewöhnt", sagt Wang. Nimmt man den September 2011 als Beispiel, dann hätte die Tochterfirma von Nestlé die Bäuerin Wang in den letzten 17 Jahren um mehr als 200.000 Yuan (über 25.000 Euro) betrogen.
Frau Wang ist nicht allein. Viele Bauern aus der Region haben bereits ähnliche Beschwerden geäußert. Laut ihren Aussagen verstelle die Firma die Messskalen der Waagen in ihren insgesamt 74 Mess- und Sammelstellen, um so einen Teil des Geldes einbehalten zu können. Bei inzwischen mehr als 20.000 Milchbauern in der Region kommen so gigantische Summen zusammen.
Die Firma hat inzwischen auf die Anschuldigungen reagiert. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dass es das Wiegeverfahren ändern werde. Zudem plane die lokale Regierung, für die 74 Mess- und Sammelstellen des Unternehmens neue Waagen bereitzustellen. Außerdem sollen die Sammelstellen künftig auch von Seiten der Lokalregierung überwacht werden.
Die Pressesprecherin von Nestlé China, Frau He Tong, sagte am Montag, dass das Unternehmen eng mit der Lokalregierung zusammenarbeiten werde, um das Problem zu untersuchen. Sie betonte, dass Nestlé in den vergangenen 20 Jahren einen großen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung von Shuangcheng geleistet habe.
Nestlé Shuangcheng zahlte im letzten Jahr 280 Millionen Yuan (etwa 35 Millionen Euro) an Steuern. Dies entspricht circa 17,5 Prozent der Steuereinnahmen der Lokalregierung von Shuangcheng.
Quelle: german.china.org.cn
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