Ausländische Universitäten haben bereits zahlreiche Studierende aus China angezogen. Nun wird es auch ein Trend, im Ausland zur Mittel- oder Oberschule zu gehen.

Am vergangenen Wochenende fand in der Stadt Shanghai eine Erziehungs- und Bildungsmesse von ausländischen Elitenschulen statt, und jeden Tag nahmen hunderte Schüler und ihre Eltern daran teil.

Seit einigen Jahren lernen immer mehr chinesische Schüler in ausländischen Oberschulen. Früher waren 70 Prozent der im Ausland Studierenden oder Lernenden Master-Studenten. Aber seit 2010 ist die Situation anders: etwa 20 Prozent sind Oberschüler. Nach einer Statistik der amerikanischen DHS gingen während des akademischen Jahres 2005-2006 nur insgesamt 65 Chinesen in den USA zur Oberschule. Bis zum akademischen Jahr 2010-2011 erhöhte sich die Zahl um das Hundertfache auf jetzt 6.725.

In Extremsituationen gehen manche Kinder auch im Ausland zur Grundschule oder zum Kindergarten. Die Kindergärten in Singapur zum Beispiel sind bei den reichen Familien der Stadt Guangzhou beliebt, da sie eine zweisprachige Bildung auf Chinesisch und Englisch anbieten und die Mütter ihre Kinder begleiten können.

Manche chinesischen Eltern senden ihre Kinder in die Oberschulen der USA, weil die Schüler dort einfacher von den US-Universitäten aufgenommen werden. Manche Eltern wollen aber auch nur bei den Verwandten und Freunden mit der berühmten Schule ihrer Kinder prahlen.

Experten meinen, nicht alle Kinder seien dafür geeignet, im Ausland zu lernen. Viele Schüler seien zu jung, um selbständig zu leben. Außerdem seien diese minderjährigen Schüler nicht nur mit vielen Problemen im Alltagsleben konfrontiert, sondern würden auch leicht von anderen Wertvorstellungen, Weltanschauungen und Moralvorstellungen beeinflusst.