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25. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Schwache Nachfrage schadet Chinas Industrie

Schlagwörter: Schwache Nachfrage Chinas Industrie

Die schwache Nachfrage im In- und im Ausland schadet chinesischen Fabrikanten. Baldige Abhilfe durch die Regierung ist aber eher unwahrscheinlich, da diese die Inflation entschieden bekämpft.

Eine Angestellte arbeitet an einer Nähmaschine in einer Textilfabrik in Huaibei in der Provinz Anhui.

Die schrumpfende Nachfrage im In- und im Ausland trübt die Aussichten für Chinas Industriesektor, welcher sich im November auf ein 32-Monats-Tief abkühlen dürfte, wie der vorläufige am Mittwoch von der HSBC veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (EMI) zeigt. Er fiel im Oktober von 51 auf 48 Punkte, der stärkste Rückgang seit März 2009, was eine düstere Zukunft für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bedeuten könnte, erklärte HSBC Holding PLC. Der Index ist eine Prognose der Aktivitäten des verarbeitenden Gewerbes und wird eine Woche vor den offiziellen Monatsdaten veröffentlicht. Eine Punktzahl unter 50 bedeutet ein Rückgang, eine über 50 bedeutet Wachstum.

Qu Hongbin, Chefökonom der HSBC in China, schrieb in einer Forschungsmitteilung, dass die externe Nachfrage sich weiter abschwächen dürfte, da die europäische Schuldenkrise sich auf weitere Kontinente ausbreitet. China dürfte in den nächsten Monaten wohl noch weniger Exportbestellungen verzeichnen und in den kommenden Monaten die industrielle Produktion weiter einschränken müssen, erklärte er. Die inländische Nachfrage könnte zudem in den letzten beiden Monaten dieses Jahres zurückgehen wegen der Abkühlung der Immobilienindustrie, der wichtigsten Wachstumslokomotive der chinesischen Wirtschaft, warnte Qu. Die Nachfrage nach Baumaterialien wie Stahl, Zement und Glas sowie andere von der Immobilienbranche abhängige Branchen würden unter einem Rückgang leiden. Die Immobilienbranche hat ihren Zenit erreicht, erklärte Zhang Zhiwei, Chefökonom für China bei Nomura International (Hong Kong) Ltd.

Immobiliensektor bedroht. "Es ist möglich, dass der Immobiliensektor in den kommenden Monaten schnell einbrechen wird", meinte Zhang, welcher einen offiziellen EMI von 49 Punkten für November prognostiziert. Der HSBC Produktionsindikator, ein Sub-Index des EMI, sank im November auf 46,7 Punkte, während er im Oktober noch bei 51,4 Punkten lag, was das fallende Vertrauen und die Kreditklemme im Gewerbesektor zeigt. Das Wachstum der industriellen Produktion dürfte sich in naher Zukunft weiter auf 11 Prozent verlangsamen, während es im Oktober noch bei 13,2 Prozent gelegen hatte, so Qu. Dem HSBC-Bericht zufolge fiel der Sub-Index der Inputpreise diesen Monat auf 43,2 Prozent, was zeigt, dass der Inflationsdruck weiter abnimmt.

Im Oktober fiel der Konsumentenpreisindex, ein Schlüsselinstrument zur Ermittlung der Inflation, auf 5,5 Prozent, während er im September bei 6,1 Prozent gelegen hatte. Im Juli wurde mit 6,5 Prozent gar ein 37-Monats-Hoch erreicht. "Die Stabilisierung des Wirtschaftswachstums, nicht die Inflationsbekämpfung, wir 2012 das wichtigste Ziel der Regierung sein. Sowohl steuerliche wie auch geldpolitische Maßnahmen dürfte in den nächsten drei Monaten ergriffen werden, um ein BIP-Wachstum von über 8 Prozent pro Jahr sicherzustellen", sagte Qu. Wang Tao, Chefökonomin für China bei UBS Securities Co. Ltd., erwartet keine "übermäßige Lockerung", da die Abkühlung der chinesischen Exporte bisher "langsam" verlaufen sei. "Die derzeitige Politik der kleinen Schritte dürfte fortgesetzt werden", sagte sie und prognostizierte höhere Kreditvergaben und mehr Staatsausgaben.

Wang prognostiziert, dass die Kreditquote 2012 auf 8 Billionen Yuan (941 Milliarden Euro) angehoben werden könnte, während sie dieses Jahr bei etwa 7,4 Billionen Yuan (870 Billionen Euro) gelegen hat.

Quelle: China Daily

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