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30. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Geringeres Wachstum des BIP kein Grund zur Panik

Schlagwörter: Wachstum des BIP China

Ein Absenken der Investitionen kann nicht nur das Wachstum des BIP reduzieren, sondern auch effektiv die Inflation dämpfen. Ein Wandel der Wirtschaftsstruktur, eine Reform des Finanzsystems und strukturellen Steuersenkungen könnte dann Raum greifen.

Zhang Liquan, Forschungsrat für Makroökonomie am Forschungszentrums für Entwicklung beim Staatsrat ist der Meinung, dass eine Reduzierung des Wirtschaftswachstums dem Strukturwandel und der Änderung des Entwicklungsmodus der Volkswirtschaft diene. Für die makroökonomische Steuerung der Zukunft sei es nicht ratsam, an der Politik der Konjunkturanreize durch die Regierung festzuhalten, die stets nach hohem Wachstumsraten strebt. Die Politik sollte ohne große konjunkturelle Schwankungen im Großen und Ganzen stabil gehalten werden. Der Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik sollte auf eine beschleunigte Wandlung der Wirtschaftsstruktur mit dem Ziel liegen, eine bessere Position in der Wertschöpfungskette zu erlangen. Für ein solides Wirtschaftswachstum bedürfe es eines stabilen Fundaments.

Qualität der Wirtschaft berücksichtigen

"Man soll nicht seine ganze Aufmerksamkeit auf das Wachstum des BIP konzentrieren. Die Berechnung des BIP in China ist unwissenschaftlich, denn der Abriss eines Hauses schlägt sich genauso als Beitrag zum Wirtschaftswachstum nieder, wie der Bau eines neuen Hauses. Ohne die Akkumulation von Wohlstand hat das BIP keine Aussagekraft", glaubt Wu Xiaoling. Man solle mehr Gewicht auf die Reform der Verteilung des Volksvermögens legen. Ziel müsse es sein, dass Export, Investition und Konsum gleichermaßen zur Wirtschaftsentwicklung beitragen.

Schwärmerei für rasches Wachstum führt auf den Holzweg und lenkt vom Wesentlichen ab. Derzeit verlagert sich das Wachstumsmodell der chinesischen Wirtschaft von der Betrachtung der Quantität zur Betrachtung der Qualität. Durch ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum versucht man Zugang zu einer balancierten Wirtschaftsentwicklung zu finden.

Der stellvertretende Direktor der Informationsabteilung beim China Center for International Economic Exchanges, Xu Hongcai erklärt, China soll die Chance zur Regulierung der Wirtschaft nutzen, und dabei vor allem Abschied von der traditionellen Weise des Wirtschaftens nehmen, die auf hohe Exportüberschüsse und hohe Investitionen setzte. Dies sei für Chinas Zukunft von ausschlaggebender Bedeutung.

Bleibt die Frage nach dem Wie? Liu Yuhui gibt zu, dass eine Regulierung der Wirtschaft ein schwieriges Unterfangen sei. Die Regierung solle sich darauf beschränken, einen wirtschaftspolitischen Rahmen zu liefern, die Impulse für den Gang der Wirtschaft müssten hingegen von den Unternehmen bzw. der Privatwirtschaft ausgehen. Dazu sei es erforderlich, staatliche Monopole zu brechen, und komplizierte Regelwerke abzuschaffen. Eingriffe der Regierung in den Alltagsverlauf der Wirtschaft müssten zurückgefahren werden.

Liu Yuhui beurteilt die künftige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft optimistisch. Wenn man an der grundsätzlichen Richtung einer Reform der Wirtschaftsstruktur festhält und zusätzlich währungspolitische Maßnahmen ergreift, eine strukturelle Koordinierung und eine vernünftige Industriepolitik ergreift, wird es keine "harte Landung" für Chinas Wirtschaft geben.

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Quelle: Beijing Rundschau

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