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13. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China sieht eine Reform der Einkommenssteuer vor

Schlagwörter: Einkommenssteuer Belastungen Steuerbetrug

Innerhalb der kommenden drei Jahre dürfte in China eine grundlegende Reform der persönlichen Einkommensteuer durchgeführt werden, sagte ein hochrangiger Experte. Damit soll die Steuerlast gerechter verteilt werden können.

Das neue Steuersystem würde nicht nur das jährliche Einkommen einer Person als Basis nehmen, sondern auch die Bürden für die Familie berücksichtigen. Das gegenwärtige System der persönlichen Einkommenssteuer sieht lediglich einen landesweiten Freibetrag vor und berücksichtigt nicht die unterschiedlichen Ausgaben der Menschen, sagte Jin Dongsheng, stellvertretender Direktor des halboffiziellen Steuer-Instituts unter der staatlichen Steuerverwaltung.

Das gegenwärtige System sei vom Ziel einer "Einkommensumschichtung" weit entfernt und brauche eine Revision, um gerechter zu werden. "Zwei Menschen können vollkommen unterschiedliche finanzielle Lasten tragen, auch wenn beide jeden Monat etwa gleich viel verdienen", sagte Jin. "Diejenigen, die Alte und Junge in der Familie unterstützen müssen, dürfen nicht gleich wie Junggesellen besteuert werden." Jin, der kürzlich im Institut für Reform und Entwicklung in Hainan auf einem Forum zur Einkommensverteilung sprach, sagte eine mögliche Lösung des Problems wäre ein System, das je nach familiären Belastungen und Ausgaben Steuererleichterungen vorsieht.

China hat im September den steuerfreien Betrag von 2000 Yuan (235,6 Euro) auf 3500 Yuan erhöht, um auf diese Weise den Inlandkonsum zu stärken und den Einkommensunterschieden entgegenzuwirken. Dieser Versuch wurde jedoch als zu "oberflächlich" kritisiert, denn er hat das Steuersystem des Landes kein bisschen reformiert.

Der Gesetzgeber Chen Sixi forderte den Staatsrat auf, ein System der Steuer-Erstattung zu untersuchen. Er wies darauf hin, dass in China arme Menschen "eine beträchtliche Menge an Geld für die Unterstützung der Jungen und der Alten" aufwenden und dass dieses Geld zurückerstattet werden sollte, um den inländischen Verbrauch zu fördern und die Einkommensumverteilung gerechter zu gestalten.

Jin Dongsheng stimmte Chen grundsätzlich zu, nannte aber noch einen weiteren Schwachpunkt des derzeitigen Systems. So würden Leute mit Nebeneinkommen diese nicht hinreichend versteuern. Insbesondere Leute, die in den staatlichen Monopolbetrieben arbeiten, vergrößern ihr Einkommen häufig massiv mit Nebeneinkommen.

"Die dritte Phase des Projekts Goldene Steuern wird bald abgeschlossen sein", sagte er. "Die Reform ermöglicht den Steuerbehörden die Einkommen der Menschen zu verfolgen, auch wenn sie von mehr als einem Arbeitgeber in verschiedenen Regionen bezahlt werden." Das Sammeln von korrekten Informationen über das Einkommen und die Ausgaben einer Person werde die Grundlage für die kommenden steuerlichen Änderungen schaffen. Das Projekt Goldene Steuern ist ein System, bei dem das nationale Steuersystem mit den Steuerämtern in den Provinzen und Städten vernetzt wird. Es erschwert den Steuerbetrug, da es möglich ist, durch die Eingabe einer ID-Nummer sämtliche versteuerte Einkommen auszugeben.

China nahm 2010 insgesamt 483,7 Milliarden Yuan an Einkommenssteuern ein. Damit trägt diese Art der Steuer zu 6,3 Prozent der Steuereinnahmen des Landes bei, sagte das Finanzministerium.

Quelle: China Daily

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