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28. 12. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wenn der Goldpreis fällt, sollte China mehr Gold kaufen, da dies ein guter Weg ist, um die Devisenreserven zu diversifizieren.
China sollte seine Devisenanlagen diversifizieren und mehr Gold kaufen, wenn dessen hoher Preis zurückgeht, forderte ein hoher Zentralbankfunktionär am Montag.
"Die chinesische Regierung sollte nicht nur auf die importierten Risiken durch die steigende Inflation achten, sondern auch ihr Fremdwährungsportfolio optimieren und Gold kaufen, wenn der Goldpreis zurückgeht", forderte Zhang Jianhua, Direktor des Forschungsbüros der Chinesischen Zentralbank (PBOC). Er sagte dies in einem Artikel in der Beijinger Financial News, einer von der PBOC betriebenen Zeitung. Der Goldpreis sank in den letzten drei Monaten um 16 Prozent auf unter 1221 Euro letzte Woche. Anfang September erreichte er einen Rekordwert von 1900 US-Dollar.
Zhang sagte, dass das schlechte wirtschaftliche Umfeld, die wegen der lockeren Geldpolitik weltweit zunehmende Liquidität und die daraus resultierende hohe Inflation die Zuversicht der Investoren dämpften. Er sagte, dass Gold der einzige sichere Hafen für Investoren geworden sei. "Nichts ist so sicher wie Gold. Die einzige Möglichkeit, Risiken abzusichern, ist eine harte Währung – Gold." Er sagte aber nicht, wie viel der 2,4 Billionen Euro schweren Währungsreserven des Landes in Gold investiert werden sollen.
China ist der größte ausländische Eigner von US-Staatsanleihen und investierte etwa einen Drittel seiner Reserven in diese Anleihen. Etwa 20 Prozent wurde in Euro investiert. Diesen Monat war China mit etwa 1054 Tonnen auf Platz sechs der weltweiten Goldreserven. Der Wert des Goldes macht nur 1,8 Prozent aller Devisenreserven des Landes aus, so ein Bericht des Weltgoldrates (WGC). An der Spitze der Liste stehen die USA mit 8133 Tonnen Goldreserven, 76,6 Prozent der gesamten US-Devisenreserven, während Deutschland 3396 Tonnen Gold hält, 73,7 Prozent seiner Reserven. 2011 kauften Länder wie Russland, Thailand, Südkorea, Bolivien, Kolumbien, Kasachstan und Venezuela Gold, um ihre Zentralbankreserven zu vergrößern. China kaufte 2010 und 2011 aber kein Gold, so die WGC Statistiken.
"Die PBOC könnte merken, dass ihre Euro-Anlagen in größerer Gefahr schweben als bisher angenommen und daher Gold kaufen", meinte Li Jie, Direktor des Devisenforschungszentrums der Zentraluniversität für Finanzwesen und Wirtschaft. "Doch es wäre unpraktisch für China, seine Devisenreserven in Rohstoffen wie Gold zu halten, da alle diese Märkte zu klein sind für so viel Geld. Würde China Gold kaufen, würde sich der Preis des Edelmetalls erhöhen, wodurch China dann wiederum mehr bezahlen müsste", so Li. Zudem gebe es keinen einfachen Weg für China, soviel Gold zu kaufen wie es möchte, da große Länder wie die USA die Mehrheit des Goldes halten und die Marktversorgung sehr beschränkt sei.
China produzierte im Oktober 31,75 Tonnen Gold, berichtete das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie am Montag. Die Goldproduktion nahm in den ersten 10 Monaten dieses Jahres um 5 Prozent auf 290.752 Tonnen zu. Wegen der Nachfrage risikoscheuer Investoren stieg der internationale Goldpreis 2011 von Rekord zu Rekord.
Die Zentralbanken tätigten 2011 die größten Goldkäufe seit Ende des Bretton Woods Systems 1973 und die wichtigsten Währungen verschoben sich gegeneinander ohne Goldbindung. China möchte sein Devisenportfolio diversifizieren wegen der globalen finanziellen Unsicherheiten. Im Oktober senkte es seine Bestände an US-Staatsanleihen um 10,8 Milliarden Euro auf 862,6 Milliarden Euro, dem tiefsten Bestand dieses Jahr.
Medienberichten zufolge plant die PBOC die Eröffnung eines Fonds mit 229 Milliarden Euro Kapital, um die Devisenreserven in den USA und in Europa anzulegen. Der Fonds wird in realwirtschaftliche Werte und Aktien investieren, nicht in Staatsanleihen.
Quelle: China Daily
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