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21. 01. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die europäische Gemeinschaftswährung könnte 2012 weitere Kursverluste erleiden, was chinesischen Exporteuren schaden würde.
Analysten und Führungskräfte aus China und Europa erwarten, dass der Euro dieses Jahr gegenüber dem US-Dollar und dem chinesischen Yuan weiter an Wert verlieren wird. Einen Zusammenbruch halten sie aber für unwahrscheinlich, da die Währung wegen den Unsicherheiten in der europäischen Volkswirtschaft und wegen der Schuldenkrise schwanke.
Der Rückgang des Euros erschwerte die wirtschaftliche Lage für chinesische Exporteure und europäische Importeure, half aber chinesischen Investoren, Studenten und Shopper in Europa.
"Letztes Jahr war es schwierig für uns, geschäftliche Entscheidungen zu fällen", erzählte Su Xinying, Geschäftsführerin der belgischen Handelsfirma Arpadis Polyurethanes NV, welche Chemikalien aus der Region Asien-Pazifik nach Europa importiert und wiederverkauft. Ihre Unternehmung bezahlt die Einkäufe in China, Japan und in Südkorea in US-Dollar, erhält aber von den europäischen Kunden Euros. Daher muss sie die Wechselkurse gut im Auge behalten. Der Euro-Yuan-Kurs ist teilweise noch volatiler als der Euro-Dollar-Kurs.
"Unsere Gewinne wurden durch Eurokursverluste aufgefressen. Die Schwankungen trafen Importeure wie uns härter als erwartet. Ich glaube nicht, dass die Volatilität 2012 zurückgehen wird", meinte Su. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte die Kreditbewertung des europäischen Rettungsfonds von AAA auf AA+, nachdem bereits die nationalen Bewertungen zurückgestuft worden waren. Men Jing, Professor des belgischen Europakollegs, ist ebenfalls pessimistisch für den Euro. "Ich fürchte, dass der Euro auch dieses Jahr instabil sein wird. Alles wird davon abhängen, wie sich die wirtschaftlichen und institutionellen Fundamente der Eurozone entwickeln", erklärte Men.
Chancen für Investoren. Li Zhenyu, Vizepräsident von Open2Europe, sagte: "Der billige Euro eröffnete chinesischen Investoren mehr Chancen in Europa." Doch auch chinesische Studenten und Touristen freuen sich über den tieferen Wechselkurs. "Der Kursrückgang ist gut für mich", erzählte die 60-jährige Wang Xiaoping aus Shanghai, die in Brüssel ihre Tochter besucht hat. Auf Mikroblogs ärgern sich viele chinesische Studenten darüber, dass sie ihre Yuan in Euro gewechselt haben, als der Wechselkurs noch schlechter war. Dennoch halten sie den Kursrückgang für gute Nachrichten, da sie dadurch länger in Europa studieren können. "Der schwächere Euro ermöglicht es mehr chinesischen Familien, ihre Kinder zur Ausbildung ins Ausland zu schicken", meinte ein Mikroblogger.
"Obwohl der Kursrückgang des Euros nicht gut für Europa ist, profitieren die europäischen Exporteure davon", erklärte Bernard Dwit, Vorsitzender der Belgisch-Chinesischen Handelskammer. Fitch Ratings prognostiziert zwar keine weiteren starken Kursverluste für den Euro, hält den tiefen Kurs aber für positiv für die Hersteller. "Besonders Luftfahrt- und Militärunternehmen wie EADS und MTU Aero Engines profitieren von der Tradition der Branche, Verträge in US-Dollar abzuschließen", meinte Fitch.
Quelle: China Daily
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