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30. 01. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas KMUs vor einem schwierigen Jahr

Schlagwörter: Chinas KMUs

Für viele chinesische KMUs ist das Frühlingsfest alles andere als ein Grund zum Feiern. Die Unternehmer müssen mit dem rückläufigen Exportgeschäft fertig werden. Hinzu kommen die schon seit letztem Jahr vorhandenen Finanzierungsschwierigkeiten. Was wird das Jahr des Drachen den KMUs in China bringen?

In der Stadt Wenzhou im Osten Chinas sind zahlreiche KMUs angesiedelt. Wenzhou geriet im letzten Jahr in die Schlagzeilen, als die illegale Vergabe von Wucherzinsen publik wurde. Infolge der moderaten Währungspolitik der Zentralregierung waren die meisten Finanzinstitute in China gezwungen, ihre Kreditvergabe zu reduzieren. Viele kleine und mittlere Unternehmen erhielten daher keine Kredite mehr. Mangels Kapital sind einige Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes aus Wenzhou "geflohen".

Die Zentralregierung in Beijing hat auf die Abwanderung von KMUs in Wenzhou reagiert. Die dortigen Unternehmer können bei der Kreditbeantragung neuerdings die Unterstützung der Regierung in Anspruch nehmen. Trotzdem will Zhou Dewen, der Vorsitzende des Fördervereins für die Entwicklung von KMUs in Wenzhou, von einem Ende der Krise noch nichts wissen:

"Die Existenzkrise der KMUs in Wenzhou konnte inzwischen entschärft werden. Der Teufelskreis der ersten Jahreshälfte 2011 ist eingedämmt worden. Die Krise ist aber noch immer nicht vorbei. Gerade zum Jahreswechsel sehen sich viele KMUs mit großen Problemen konfrontiert - vor allem mit dem Problem der Finanzierung. Für die KMUs ist es sehr schwierig, auf legale Weise von einem Finanzinstitut einen Kredit zu erhalten. Die Vergabe von inoffiziellen Krediten unter der Bevölkerung ist gesetzlich nicht legitim."

Angesichts der globalen Wirtschaftslage und der Inflation im Inland hat die Zentralregierung im Oktober 2011 eine Lockerung ihrer Politik gegenüber den KMUs beschlossen. So wurde etwa der Betrag, ab dem für Klein- und Kleinstunternehmen Mehr- und Gewerbesteuer fällig werden, erhöht.

Viele Ökonomen fordern zudem eine weitere Lockerung der Marktzulassung für KMUs. Zudem soll zivilen Kapitalbesitzern die Gründung von kleineren Finanzinstituten in Form von Aktiengesellschaften erlaubt werden. Auf diese Weise sollen KMUs zu relativ günstigen Zinssätzen leichter zu ihren dringend benötigten Krediten kommen.

Die KMUs dürfen sich freilich nicht nur auf die Unterstützung von Sondermaßnahmen aus Beijing verlassen. Vielmehr müssen sie auch selber umdenken. Unternehmen, die sich ganz am Ende der Wertkette befinden und Produktionsüberschüsse aufweisen, müssen sich entweder neu positionieren oder fusionieren. Liu He ist beim chinesischen Staatsrat als Vizeleiter des Entwicklungs- und Forschungszentrums tätig. Er fordert vor allem ein Umdenken in Bezug auf den Profit:

"In einigen Regionen ist für die KMUs die Entwicklung ihrer Hauptindustrie am wichtigsten. Ohne zusätzliche Gelder aus dem Aktien- und Immobilienmarkt müssten sie ihren Kapitaleinsatz besser kontrollieren. Außerdem sollten sie eine realistische Gewinnerwartung haben und nicht nach Profiten von 30 bis 40 Prozent streben. Solange der Gewinn höher ausfällt als der Bankkredit, ist die Investition schon erfolgreich. Die Unternehmer sollten so denken."

Quelle: CRI

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