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01. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Russland will Millionen Hektar Ackerland an asiatische Investoren verpachten

Schlagwörter: Russland,Ackerland,verpachten

Russland soll in naher Zukunft Millionen Hektar Ackerland im Fernen Osten an Ausländer verpachten. Diesen Vorschlag hat das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung gemacht. Er könnte als eine Maßnahme zur Anziehung ausländischer Investoren dienen und auf dem inoffiziellen APEC-Gipfel im September in Vladivostok bekannt gemacht werden. Russland könne damit einen größeren Beitrag zur Getreidesicherheit der Welt leisten, berichtete die russische Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am 27. Januar.

Aber es könnte auch negative Auswirkungen auf Russland ausüben, zum Beispiel etnische Enklaven im russischen Fernen Osten, hieß es im Artikel von Nesawissimaja Gaseta.

Der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexander Slepnev, sagte, das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung habe bereits 20 Agrarprojekte bereitsgestellt, in die asiatische Länder zur landwirtschaftlichen Entwicklung im Fernen Osten Russlands investieren könnten.

"Russland verfügt über viel ungenutztes Ackerland. Wir können Ausländern erlauben, auf solchen Feldern Getreide anzubauen", sagte Alexander Slepnev.

Asiatische Länder haben großes Interesse. Wenn die russische Regierung den Vorschlag aufnimmt, könnte der neue Staatspräsident auf dem APEC-Gipfel diese Maßnahme ergreifen.

Viele Investoren aus Vietnam, Singapur, Japan und Thailand hätten bereits großes Interesse daran gezeigt. Erwähnenswert sei, dass Nordkorea sehr aktiv sei, so Slepnev.

50 Rubel pro Hektar. Die Pachtfrist soll länger als fünf Jahre sein. Das russische Gesetz erlaubt die langfristige Verpachtung von Ackerland an Ausländer. Der Pachtpreis für Ackerland ist sehr billig und liegt bei nur 50 Rubel (1,25 Euro) pro Hektar, so Nesawissimaja Gaseta.

Russland hat ingesamt 168 Millionen Hektar Ackerland, und ein Viertel davon liegt brach. Das ist für Russland eine gigantische Verschwendung der eigenen Ressourcen. Diesmal sollen etwa 150.000 bis 200.000 Hektar Ackerland zur Verfügung stehen. Man hofft, Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar anziehen zu können.

Der russische Experte Eugene Kanayev meinte, dass weniger als die Hälfte Sibiriens und der fernöstlichen Gebiete Russlands landwirtschaftlich genutzt werde, der Klimawandel die Agrarproduktion in dem Gebiet in den kommenden 30 bis 50 Jahren aber um über 10 Prozent erhöhen werde.

Russlands Dilemma. Russland will die Wirtschaft in seinen östlichen Gebieten fördern und den Arbeitskräftemangel dort lösen. Russland kann die Aufgabe kaum ohne Hilfe der Einwanderer erledigen. Aber die russische Regierung sollte die Verwaltung für die Einwanderer verstärken und ihnen verbieten, dort Handel zu treiben oder in andere russische Großstädte umzuziehen, so der Experte Vladimir Matslin.

Offensichtlich steht Russland vor einem Dilemma. Es möchte das brach liegende Land im Fernen Osten nutzen, fürchtet sich aber vor den möglichen gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen.

Auf der einen Seite kann das Land die Entwicklung und Wiederbelebung seiner fernöstlichen Gebiete nicht aus eigener Kraft realisieren. Auf der anderen Seite ist Russland seit langem tief besorgt wegen der ausländischen Investitionen und Arbeitskräfte, und fürchtet sogar eine „Entfremdung" eigener Gebiete durch ausländische Einwanderer.

Quelle: german.china.org.cn

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